Keine Jobs und Steuern - Wie werden die VW-Hallen genutzt?
Seit Ende Juli 2024 rollen wieder die Bagger und LKW im Triangeler Gewerbegebiet Rohrwiesen. Die Fa. Schnellecke Real Estate ist mit den beauftragten Unternehmen und hoher Betriebsamkeit dabei, den zweiten Bauabschnitt für das Gewerbeobjekt im Gewerbegebiet Rohrwiesen aus dem Boden zu stampfen. Geplant ist die Erweiterung der bestehenden Halle um einen Anbau mit einer Größe von rund 20.000 m² bei gleicher Ausführung/Design.
Wie werden jedoch diese riesigen Hallen mit einer Fläche von dann insgesamt rund 30.000 m² genutzt? Die Politik und die Sassenburger Gemeindeverwaltung haben keinerlei Informationen! Dies hat Bürgermeister Jochen Koslowski noch einmal auf unsere Anfrage hin bestätigt. Weder von der Fa. Schnellecke Real Estate als Investor und Vermieter, noch von "Volkswagen" als Mieter ist eine Aussage über die Nutzung zu bekommen. Trotz mehrfacher Bitte ist "Volkswagen" bisher noch gar nicht in einem Gremium in der Gemeinde Sassenburg in Erscheinung getreten oder hat sich der Politik zu erkennen gegeben. Uns ist noch nicht einmal bekannt, welche Gesellschaft des Volkswagenkonzerns der Mieter ist bzw. welcher Marke oder Gesellschaft der Standort "Volkswagen Triangel" zugeordnet ist.
Spiel mit verdecken Karten
Was sind das für Geschäftspraktiken und warum dieses Versteckspiel? Wird sich der Wolfsburger Volkswagen Konzern oder eine der unzähligen Marken und Gesellschaften in wirtschaftlich extrem schwierigen Zeiten mit hartem Sparkurs und im Raum stehenden Massenentlassungen eine weitere Halle mit 20.000 m² Produktionsfläche teuer anmieten, wenn man schon keine echte Nutzung für die ersten 10.000 m² Hallenfläche hat? Verbrennt Volkswagen völlig plan- und straregielos viel Geld für die Miete des Objekts? Vielleicht sogar zu Lasten der Beschäftigungssicherung?
Unterstellen wir einen Plan und eine Strategie eröffnet das Vorgehen Spielraum für Spekulationen. Ist der Standort Triangel ab Mai 2025 ein Teil der Auslagerung der Logistiksparte, wie es vor einigen Tagen beispielsweise die Braunschweiger Zeitung berichtet hat? Bietet der Standort Triangel eine Alternative für die Produktion oder Logistik, falls ein (Komponenten-)Werk durch den Sparkurs in der Nähe geschlossen wird? Sollen mit dem Standort die teuren Haustarifverträge unterlaufen werden? Auch die Arbeitnehmervertretung sollte also die Entwicklung genau verfolgen!
Keine Steuern - keine Arbeitsplätze
Bisher hat nur die Fa. Schnellecke Real Estate ihren Business Case, also das Mietmodell von Gewerbeobjekten erfüllt, während die Gemeinde Sassenburg weder von neuen Arbeitsplätzen noch von Steuerzahlungen profitiert hat. Vielmehr haben die Investitionen in Infrastruktur die Schulden der Gemeinde erhöht. Mit den bisherigen Kenntnissen könnte die Hoffnung der Gemeinde auf sprudelnde Steuereinahmen in der aktuellen Krise sterben. 0 Euro bleibt 0 Euro!
Bildnachweis © B.I.G.-Sassenburg