Dienstag, 13. Mai 25
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ÖPNV zwi­schen Gif­horn und Wolfs­burg wird eingeschränkt

Einer­seits möchte man den ÖPNV stär­ken, ande­rer­seits wird das sowieso schon schlechte ÖPNV Ange­bot wei­ter aus­ge­dünnt. Nur auf Beschluss des nicht­öf­fent­lich tagen­den Kreis­aus­schus­ses jetzt dau­er­haft. Vor einer öffent­li­chen Debatte scheut man sich wohl zu sehr. Betrof­fen sind die Regio-Bus­li­nien Linie 180 (Wolfs­burg-Fal­lers­le­ben-Sül­feld-Cal­ber­lah-Isen­büt­tel-Gif­horn) und die Linie 170 (Wolfs­burg-Wey­hau­sen-Gif­horn) der VLG.

So soll die Linie 180 dau­er­haft mon­tags bis frei­tags nur noch im 60-Minu­ten-Takt statt einem 30-Minu­ten-Takt fah­ren. Dies wird auf­grund von per­so­nel­len Eng­päs­sen bereits seit März 2024 so prak­ti­ziert, sollte aber ursprüng­lich im März 2025 wie­der umge­stellt wer­den. Zusätz­lich fährt die Linie 180 sonn­tags nach 20 Uhr nur noch im 120-Minu­ten-Takt statt im 60-Minu­ten-Takt.

Glei­ches für die Linie 170. So sol­len Fahr­ten sonn­tags nach 20 Uhr nur noch im 120-Minu­ten-Takt statt im 60-Minu­ten-Takt statt­fin­den. Sams­tags wird die Spät­fahrt nach 1 Uhr nachts gestri­chen. Von allen Maß­nah­men soll die Schü­ler­be­för­de­rung nicht betrof­fen sein. 

Dadurch pro­gnos­ti­ziert man jähr­li­che Ein­spa­run­gen von rund 360.000 Euro und 241.000 gefah­rene Kilo­me­ter. Hin­ter­grund für die Ein­spa­run­gen ist die vom Regio­nal­ver­band gefor­derte Erhö­hung der ÖPNV-Umlage um 5 Mil­lio­nen Euro für das Jahr 2025, die aber von den Ver­bands­mit­glie­dern abge­lehnt wurde. Statt­des­sen sol­len Maß­nah­men wie diese zur Redu­zie­rung des Defi­zits umge­setzt werden. 

Kom­men­tar Andreas Kautzsch

So wird das nichts mit dem rot-grü­nen Traum der Ver­kehrs­wende mit der Redu­zie­rung des Indi­vi­du­al­ver­kehrs. Das eh schon dünne ÖPNV-Netz wei­ter aus­zu­dün­nen, stei­gert nicht des­sen Attrak­ti­vi­tät. Genau aus die­sem Grund möchte man schlechte Nach­rich­ten in der Öffent­lich­keit vermeiden. 

Statt Ein­spa­run­gen wäre ein mas­si­ver Aus­bau des Lini­en­net­zes mit kur­zen War­te­zei­ten und einer guten Erreich­bar­keit der Groß­städte wie Braun­schweig und Wolfs­burg erfor­der­lich. Um von Wes­ter­beck nach Wolfs­burg zu fah­ren, kann man weit mehr als eine Stunde mit 2 Umstei­ge­ver­bin­dun­gen unter­wegs sein. Wer tut sich das für 20 km frei­wil­lig an?

Ja, ÖPNV kos­tet Geld. Ein attrak­ti­ver ÖPNV im Flä­chen­land­kreis Gif­horn noch mehr. Ich mag wie­der nicht ver­ste­hen, warum in einem Land mit den höchs­ten Abga­ben kein Steu­er­geld für den ÖPNV da ist. 

Andreas Kau­t­zsch

Andreas Kautzsch

Bild­nach­weis © B.I.G.-Sassenburg

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