Dienstag, 30. Apr. 24
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Wie­der Hot­spot im Land­kreis Gifhorn

Liebe Mitbürger:innen in der Gemeinde Sas­sen­burg und im Land­kreis Gifhorn, 

es wird mal wie­der Zeit den Mund auf­zu­ma­chen, denn es geht schon wie­der los. Ich nehme bewusst in Kauf, dass ich unter Umstän­den wie­der durch die poli­ti­schen Wett­be­wer­ber und Medien, wie Anfang des Jah­res durch die Gif­hor­ner Rund­schau gesche­hen, als Lüg­ner dar­ge­stellt werde. 

Wie­der gibt es einen Corona-Hot­spot im Land­kreis Gif­horn! Betrof­fen ist dies­mal eine Ein­rich­tung im öst­li­chen Land­kreis Gif­horn. Nicht in dem Umfang wie Anfang des Jah­res im Pflege- und Senio­ren­zen­trum in Wes­ter­beck, aber ist gibt eine Häu­fung von Todes­fäl­len. Die Ein­rich­tung hat eine Anfrage vom 19. Novem­ber 2021 zu anony­mi­sier­ten Fall­zah­len und Impf­quo­ten mit einem Ver­weis auf den Land­kreis Gif­horn nicht beant­wor­tet. Die nach mei­ner Mei­nung erfor­der­li­che Trans­pa­renz ver­misse ich nach wie vor, sowohl vom Land­kreis Gif­horn als auch vom Betreiber. 

Es macht mich viel­mehr wütend, dass es in einem Land wie Deutsch­land schein­bar nicht mög­lich ist, die Risi­ko­grup­pen zu schüt­zen. Glei­ches gilt für eine nach­hal­tige Ver­bes­se­rung der (Arbeits-)Bedingungen in der Pflege und im Gesund­heits­we­sen. Ein Jahr ver­pennt und mit Voll­gas gegen die Wand gefah­ren. Die Test­pflicht für alle, die eine Ein­rich­tung betre­ten, wurde zu spät eingeführt. 

Viel zu lange wurde abge­war­tet, viel zu lange hat die kleine und große Poli­tik ihre Hand­lungs­un­fä­hig­keit unter Beweis gestellt. Durch ein Regel- und Maß­nah­men­chaos hat man längst einen Groß­teil der Bevöl­ke­rung ver­lo­ren. Rigo­rose Maß­nah­men und deren Über­wa­chung auf Weih­nachts­märk­ten, ande­rer­seits vol­les Fuß­ball­sta­dion am letz­ten Wochen­ende - ohne Abstand und Maske. Es sind übri­gens die Glei­chen, die die Erd­er­wär­mung auf zwei Grad, die Ent­wer­tung unse­res Gel­des und die Infla­tion begren­zen wol­len. Mir fehlt jeg­li­ches Vertrauen.

Woran fehlt es? 

Es fehlt bei­spiel­weise an dem Ein­ge­ständ­nis, dass die Impf­stoffe meis­tens eine schwere oder sogar töd­li­che Erkran­kung ver­hin­dern kön­nen, aber immer weni­ger eine Infek­tion oder die Wei­ter­gabe des Virus. Eine 2G oder 3G-Rege­lung, bei der geimpfte Per­so­nen nicht auf eine akute Erkran­kung getes­tet wer­den, täuscht eine fal­sche Sicher­heit vor. Ins­be­son­dere dann, wenn bei einer 3-G Rege­lung infi­zierte geimpfte Per­so­nen, die viel­leicht ihre eigene Erkran­kung nicht wahr­neh­men und auf unge­impfte Per­so­nen tref­fen. Die Schutz­wir­kung der Impf­stoffe scheint auch noch gerin­ger zu sein oder schnel­ler nach­zu­las­sen. Je nach Woche liegt der Anteil der neu Erkrank­ten , aber voll­stän­dig geimpf­ten Per­so­nen im Land­kreis zwi­schen 20 bis 30 Pro­zent. Aber auch der Anteil der voll­stän­dig geimpf­ten Per­so­nen auf den Inves­tiv­sta­tio­nen liegt um die 20 Pro­zent.

Es fehlt mal wie­der an Impf­stoff für alle Imp­fun­gen, ins­be­son­dere von BioNTech, auch im Land­kreis Gif­horn. Aber warum? Weil im Oktober/November 2021 von Deutsch­land bestellte und bezahlte 10 Mil­lio­nen Dosen an Dritt­staa­ten gespen­det wor­den sind (siehe Tabelle am Ende des Bei­trags). Grund dafür ist wie­der ein­mal die völ­lig fal­sche Ein­schät­zung der Lage. Bevor man über eine Impf­licht debat­tiert, müs­sen die Ver­ant­wort­li­chen erst ein­mal orga­ni­sa­to­ri­sche Pro­bleme in den Griff bekommen. 

Bleibt gesund - schützt Euch eigen­ver­ant­wort­lich - ver­zich­tet auf Kon­takte, was noch immer der beste Schutz ist!

Andreas Kau­t­zsch

Quelle: Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­te­rium
*Die Lie­fe­run­gen wer­den über die COVAX-Initia­tive an Dritt­staa­ten gespen­det
** Deutsch­land zu Guns­ten von ande­ren EU-Mit­glied­staa­ten auf Lie­fe­run­gen der ent­spre­chen­den Her­stel­ler verzichtet. 

Sym­bol­bild von Gerd Alt­mann auf Pix­a­bay

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