Ganztagschule - Noch später und viel teurer
Die Umsetzung des gesetzlich verankerten Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung ab dem Schuljahr 2026/2027 wird sich in der Gemeinde Sassenburg weiter verzögern. Die geplanten Erweiterungen der Grundschulen in Grußendorf, Neudorf-Platendorf und Westerbeck sind bislang nicht einmal baulich angelaufen.
Damit ist klar: weder der ursprüngliche Termin noch der Ausweichtermin zum Schuljahresbeginn 2027/2028 sind in Grußendorf und Westerbeck realistisch erreichbar. Erst zum Schuljahr 2028/2029 wird die Ganztagsschule in beiden Orten eingeführt werden können. Noch später, vermutlich nicht vor dem Jahr 2030, wird die Einführung in Neudorf-Platendorf erfolgen. Dort muss erst noch eine neue Sporthalle gebaut werden, damit die Grundschule erweitert werden kann.
Kostenexplosion bei den Bauprojekten
Die Baukosten für die Erweiterung der Schulen steigen drastisch. Während ursprünglich mit rund 4 Millionen Euro pro Schule kalkuliert wurde, liegt die aktuelle Prognose für Grußendorf inzwischen bei mindestens 6 Millionen Euro. Eine für Mitte Oktober 2025 zugesagte offizielle Kostenschätzung des beauftragten Planungsbüros wurde auch Mitte November nicht vorgelegt. Ohne valide Kosten kann der nächste Haushaltplan für das Jahr 2026 nicht aufgestellt werden. Das hat auch der Finanzausschuss mehrheitlich so bestätigt.
Politisches und organisatorisches Versagen
Die bisherigen Verzögerungen hat Bürgermeister Koslowski direkt zu verantworten. Hinzu kommt noch ein schwerer Rückschlag: Die verantwortliche Projektleiterin der Gemeindeverwaltung, die bisher mit hoher fachlicher Kompetenz und Engagement die Projekte seit Anfang des Jahres 2024 betreute, hat kurzfristig gekündigt. Dieser Verlust gefährdet den ohnehin fragilen Terminplan zusätzlich. Bürgermeister Koslowski hätte durch vorausschauende Führung und Konfliktlösung im Rathaus gegensteuern müssen. Stattdessen bleiben interne Probleme ungelöst, was die Handlungsfähigkeit der Verwaltung weiter schwächt.
Eltern tragen die Last
Bis dahin müssen Eltern weiterhin auf die Hortbetreuung zurückgreifen und monatliche Gebühren von bis zu 250 Euro pro Kind bezahlen. Damit entsteht für viele Familien eine erhebliche finanzielle Belastung, die durch jahrelanges Wegsehen der Verwaltung und der Mehrheitsgruppe im Rat unnötig verlängert wird.
Konsequenzen für die Gemeinde
Die verspätete Umsetzung bedeutet nicht nur eine Belastung für Eltern und Kinder, sondern auch eine erhebliche Mehrbelastung für den Gemeindehaushalt. Steigende Baukosten und verschobene Zeitpläne führen zu einer finanziellen Schieflage, die durch frühzeitiges Handeln hätte vermieden werden können. Die wirtschaftliche Hochzeit und Tiefzinsphase hat man verschlafen. Unsere Warnungen wurde bewusst überhört!
Jetzt befinden wir uns in einer wirtschaftliche Flaute mit dem massiven Abbau von tausenden Arbeitsplätzen in unserer Region und Hochzinsphase.
Bildnachweis: ai generated image
