Freitag, 5. Dez. 25
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Ganz­tag­schule - Noch spä­ter und viel teurer

Die Umset­zung des gesetz­lich ver­an­ker­ten Rechts­an­spruchs auf Ganz­tags­be­treu­ung ab dem Schul­jahr 2026/2027 wird sich in der Gemeinde Sas­sen­burg wei­ter ver­zö­gern. Die geplan­ten Erwei­te­run­gen der Grund­schu­len in Gru­ßen­dorf, Neu­dorf-Pla­ten­dorf und Wes­ter­beck sind bis­lang nicht ein­mal bau­lich angelaufen. 

Damit ist klar: weder der ursprüng­li­che Ter­min noch der Aus­weich­ter­min zum Schul­jah­res­be­ginn 2027/2028 sind in Gru­ßen­dorf und Wes­ter­beck rea­lis­tisch erreich­bar. Erst zum Schul­jahr 2028/2029 wird die Ganz­tags­schule in bei­den Orten ein­ge­führt wer­den kön­nen. Noch spä­ter, ver­mut­lich nicht vor dem Jahr 2030, wird die Ein­füh­rung in Neu­dorf-Pla­ten­dorf erfol­gen. Dort muss erst noch eine neue Sport­halle gebaut wer­den, damit die Grund­schule erwei­tert wer­den kann. 

Kos­ten­ex­plo­sion bei den Bauprojekten

Die Bau­kos­ten für die Erwei­te­rung der Schu­len stei­gen dras­tisch. Wäh­rend ursprüng­lich mit rund 4 Mil­lio­nen Euro pro Schule kal­ku­liert wurde, liegt die aktu­elle Pro­gnose für Gru­ßen­dorf inzwi­schen bei min­des­tens 6 Mil­lio­nen Euro. Eine für Mitte Okto­ber 2025 zuge­sagte offi­zi­elle Kos­ten­schät­zung des beauf­trag­ten Pla­nungs­bü­ros wurde auch Mitte Novem­ber nicht vor­ge­legt. Ohne valide Kos­ten kann der nächste Haus­halt­plan für das Jahr 2026 nicht auf­ge­stellt wer­den. Das hat auch der Finanz­aus­schuss mehr­heit­lich so bestätigt. 

Poli­ti­sches und orga­ni­sa­to­ri­sches Versagen

Die bis­he­ri­gen Ver­zö­ge­run­gen hat Bür­ger­meis­ter Koslow­ski direkt zu ver­ant­wor­ten. Hinzu kommt noch ein schwe­rer Rück­schlag: Die ver­ant­wort­li­che Pro­jekt­lei­te­rin der Gemein­de­ver­wal­tung, die bis­her mit hoher fach­li­cher Kom­pe­tenz und Enga­ge­ment die Pro­jekte seit Anfang des Jah­res 2024 betreute, hat kurz­fris­tig gekün­digt. Die­ser Ver­lust gefähr­det den ohne­hin fra­gi­len Ter­min­plan zusätz­lich. Bür­ger­meis­ter Koslow­ski hätte durch vor­aus­schau­ende Füh­rung und Kon­flikt­lö­sung im Rat­haus gegen­steu­ern müs­sen. Statt­des­sen blei­ben interne Pro­bleme unge­löst, was die Hand­lungs­fä­hig­keit der Ver­wal­tung wei­ter schwächt.

Eltern tra­gen die Last

Bis dahin müs­sen Eltern wei­ter­hin auf die Hort­be­treu­ung zurück­grei­fen und monat­li­che Gebüh­ren von bis zu 250 Euro pro Kind bezah­len. Damit ent­steht für viele Fami­lien eine erheb­li­che finan­zi­elle Belas­tung, die durch jah­re­lan­ges Weg­se­hen der Ver­wal­tung und der Mehr­heits­gruppe im Rat unnö­tig ver­län­gert wird.

Kon­se­quen­zen für die Gemeinde

Die ver­spä­tete Umset­zung bedeu­tet nicht nur eine Belas­tung für Eltern und Kin­der, son­dern auch eine erheb­li­che Mehr­be­las­tung für den Gemein­de­haus­halt. Stei­gende Bau­kos­ten und ver­scho­bene Zeit­pläne füh­ren zu einer finan­zi­el­len Schief­lage, die durch früh­zei­ti­ges Han­deln hätte ver­mie­den wer­den kön­nen. Die wirt­schaft­li­che Hoch­zeit und Tief­zins­phase hat man ver­schla­fen. Unsere War­nun­gen wurde bewusst über­hört!

Jetzt befin­den wir uns in einer wirt­schaft­li­che Flaute mit dem mas­si­ven Abbau von tau­sen­den Arbeits­plät­zen in unse­rer Region und Hoch­zins­phase.

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