Neues Logo - Hohe Kosten und hoher Personaleinsatz
Hat die Kreisverwaltung zu viel Personal, welches auch noch viele freie Kapazitäten hat? Diese Frage muss man sich stellen, wenn man die Prioritätensetzung von Landrat Tobias Heilmann (SPD) zur Einführung des neuen Logos in Verbindung eines Corporate Designs als "Marke" in der internen und externen Darstellung des Landkreises Gifhorn sieht. Ein Markendesign, welches insbesondere wegen der Farbauswahl, und damit in die Nähe eines Braunschweiger Fußballvereins rückt, nicht in der breiten Öffentlichkeit ankommt. Die Kritik in den sozialen Medien war harsch und kann locker als Shitstorm bezeichnet werden.
So hat der Landrat in der letzten Sitzung des Kreistages stolz mit Unterstützung der meisten Parteien des Kreistages verkündet, dass am Entstehungs- und Auswahlprozess des neuen Logos mehrere Arbeitsgruppensitzungen und Workshops mit bis zu 50 Mitarbeitern beteiligt waren. Zur finalen Ergebnispräsentation waren sogar alle Mitarbeiter eingeladen. Muss dieser personelle Aufwand in einer Kreisverwaltung betrieben werden, in der es in allen Bereichen nicht rund läuft? Nein, insbesondere dann nicht, wenn beispielsweise das Jugendamt kaum handlungsfähig war und in der Ausländerbehörde Wartezeiten bis zu einem Jahr bestehen. Ganz nebenbei erwähnt: Für das Jungendamt hat die Mitarbeiterbefragung und der anschließende "Dialogprozess" durch eine externe Beratungsfirma gut 150.000 Euro gekostet. Ohne jegliche Kritik der im Kreistag vertretenen Parteien.
Apropos Kosten. Das neue Markendesign mit Neuerstellung der Homepage hat Kosten in Höhe von rund 70.000 Euro verursacht. Beauftragt wurde eine Braunschweiger Agentur, zu deren Kundenkreis auch noch der besagte Fußballverein Eintracht Braunschweig gehört. Etwas blau/gelb war wohl aus einem dieser Aufträge "über". Hinzu kommen bis jetzt noch Kosten für Merchandising Artikel in Höhe von rund 6.500 Euro für Kugelschreiber, Schreibblöcke und Tassen, die auch an die Mitarbeiter der Kreisverwaltung verteilt worden sind. Kostenbewusstsein Fehlanzeige! Landrat Tobias Heilmann zeigt erneut, wie verantwortungslos er mit dem Geld der Steuerzahler umgeht.
Leise Kritik von der CDU-Fraktion
Leise Kritik kam von der CDU-Fraktion, die zumindest eine Aussprache und Erläuterung beantragte. Aber der Antrag und die damit verbundene Kritik ist nicht ehrlich, wie das Agieren der CDU im Bund.
Insbesondere die Kritik an Landrat Tobias Heilmann und dessen Vorgehen ist nicht ehrlich. So wird der Landrat mit Zustimmung der CDU-Fraktion mit immer weitergehenden Befugnissen ausgestattet. Die CDU sieht sich nicht in der Rolle der Opposition und nimmt diese Aufgabe schon gar nicht ernsthaft als starke Opposition wahr.
Bei ehrlichen Absichten einen Politikwechsel einzuleiten, hätte die CDU längst einen Kandidaten positionieren müssen, um dessen Bekanntheit zu steigern. Bleibt es bei der bisherigen Strategie des Kreisverbandes der CDU, wird einen Gegenkandidat bei der nächsten Kommunalwahl im September 2026 gegen den gut vernetzten Tobias Heilmann chancenlos sein, falls dieser wieder antritt.
Auch die Kritik an den entstandenen Kosten ist nicht ehrlich. Gibt doch die CDU-Fraktion in unterwürfiger Verbundenheit mit anderen Parteien zusätzliche Millionenbeträge aus, ohne dies kritisch zu hinterfragen.
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