Montag, 16. Juni 25
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Gemein­de­rat stimmt "B.I.G.-" Haus­halt zu

Zum ers­ten Mal seit unse­rer Grün­dung im Jahr 2011 hat unsere B.I.G.-Fraktion einem Haus­halt (Ein­zel­ab­stim­mung) und der Inves­ti­ti­ons­pla­nung zuge­stimmt. Selbst­ver­ständ­lich mit kla­rer Ansage (siehe Rede­bei­trag) , womit wir trotz Zustim­mung nicht ein­ver­stan­den sind. Unsere Zustim­mung ist daher kein Signal zum Wei­ter­ma­chen, son­dern soll viel­mehr ein Impuls für wei­tere Ver­än­de­run­gen sein.

Die Zustim­mung in die­sem Jahr wurde mög­lich, da sich die Ver­wal­tung erst­mals zum Teil auf unsere Ände­rungs­vor­schläge ein­ge­las­sen hat, einen rea­lis­ti­schen Haus­halt­plan auf­zu­stel­len. Durch eine grund­le­gende Über­ar­bei­tung des Ver­wal­tungs­ent­wur­fes war es dann mög­lich, zumin­dest erst ein­mal in die­sem Jahr Ein­spa­run­gen in Höhe von rund 7,7 Mil­lio­nen Euro vor­zu­neh­men. Die Inves­ti­tio­nen wer­den dann je nach tat­säch­li­chem Bedarf in den Fol­ge­jah­ren den Haus­halt trotz­dem belasten.

Mein Rede­bei­trag zum Haus­halt 2025

Sehr geehrte Teil­neh­mer der heu­ti­gen Sitzung,

ein Wie­der­ho­len des Zah­len­werks möchte ich Ihnen ersparen.

Tra­di­tio­nell stim­men Sie grund­sätz­lich dem Haus­halt und der Inves­ti­ti­ons­pla­nung zu. Folgt man aller­dings Ihrer prin­zi­pi­el­len Abstim­mungs­lo­gik, dürf­ten Sie heute dem Haus­halt nicht zustim­men. Der Haus­halt in die­sem Jahr trägt die Hand­schrift der BIG. Wie­der ein­mal war es nur unsere Frak­tion, die in mühe­vol­ler Klein­ar­beit die ent­schei­den­den Impulse in den Haus­halt­be­ra­tun­gen gesetzt hat, um einen rea­lis­ti­schen Haus­halt aufzustellen.

Inhalt­lich haben Sie, ins­be­son­dere die SPD-Frak­tion, so gut wie nichts dazu bei­getra­gen. Par­tei­po­li­tisch geprägte Kon­tra-Stim­mung ohne Inter­esse an einer Losungsfindung! 

Statt Inhalte zu lie­fern, kon­zen­trie­ren Sie sich dar­auf, auf per­sön­li­cher Ebene Klein­kriege zu füh­ren. Die Quit­tung dafür wer­den Sie bei der Kom­mu­nal­wahl im nächs­ten Jahr erhal­ten. Ein Vor­ge­schmack dazu dürfte die Bun­des­tags­wahl in gut zwei Wochen sein.

Neu zum ers­ten Mal in den Haus­halts­be­ra­tun­gen ist, dass sich die Ver­wal­tung auf einige unse­rer Vor­schläge ein­ge­las­sen hat. Unser Impuls hat zu einer grund­le­gen­den Über­ar­bei­tung des Ver­wal­tungs­ent­wur­fes gesorgt.

Es war der erste Schritt, aber noch nicht der große Sprung. In Zukunft erwar­ten wir, dass die Ver­wal­tung gleich einen rea­lis­ti­schen Ent­wurf auf­stellt und alle Posi­tio­nen vor Ver­sand an die Poli­tik auf Umsetz­bar­keit, beson­ders im Ver­hält­nis zu den Per­so­nal­ka­pa­zi­tä­ten, grund­sätz­li­che Not­wen­dig­keit und Aus­ga­ben­höhe kri­tisch hin­ter­fragt. Zur Haus­halts­treue ist bei­spiels­weise auf Even­tu­al­po­si­tio­nen kom­plett zu verzichten.


Trotz der Fort­schritte gibt es noch viele Problemstellungen:

  1. Wir sind nicht damit ein­ver­stan­den, dass die Schul­erwei­te­run­gen nicht pünkt­lich fer­tig wer­den. Trotz mehr­fa­cher War­nun­gen unser­seits und meh­re­ren Jah­ren Vor­lauf­zeit haben Sie als Poli­tik, und Sie Herr Koslow­ski, das Thema ver­schla­fen. Das wird eine ent­schei­dende Mess­größe für den Wahl­kampf im nächs­ten Jahr sein, an dem sich unsere Mit­wer­ber mes­sen las­sen müssen.
  2. Wir sind nicht damit ein­ver­stan­den, dass der Neu­bau des Feu­er­wehr­ge­rä­te­hau­ses in Gru­ßen­dorf kaum vor­an­kommt. Wir sind nicht damit ein­ver­stan­den, dass für die Grund­pla­nung wich­tige Kapa­zi­tä­ten der Ver­wal­tung gebun­den wer­den, die zur Steue­rung von Pro­jek­ten und Auf­trag­neh­mern benö­tigt werden. 
  3. Wir sind nicht ein­ver­stan­den mit Struk­tur und Orga­ni­sa­tion der Ver­wal­tung. Wir sind nicht ein­ver­stan­den mit der lan­gen Umset­zungs­zeit von poli­ti­schen Beschlüs­sen und not­wen­di­gen Instand­set­zun­gen. Selbst Klei­nig­kei­ten wer­den nicht zeit­nah umge­setzt. Trotz vie­ler Über­stun­den in der Ver­wal­tung dau­ert die Umset­zung meh­rere Wochen, Monate oder sogar Jahre. Schnelle Ergeb­nisse sind für unsere Bür­ger nicht wahr­nehm­bar.  Eine ent­schei­dende Mess­größe für Ihren Job als Bür­ger­meis­ter Herr Koslowski.
  4. Wir sind nicht ein­ver­stan­den mit Ihrer Steu­er­po­li­tik, durch die unse­ren Bür­gern immer mehr Geld aus der Tasche gezo­gen wird.

Sie wol­len die finan­zi­elle Lage der Gemeinde ver­bes­sern? Nur einige Beispiele:

  1. Seit lan­gem haben wir eine Anpas­sung der Feu­er­wehr­ge­büh­ren­sat­zung vor­ge­schla­gen – Bis heute nicht umgesetzt.
  2. Seit lan­gem haben wir Pacht­ver­träge zur Nut­zung von Flä­chen im Eigen­tum der Gemeinde vor­ge­schla­gen, die zur­zeit durch Dritte kos­ten­los genutzt und mit denen zum Teil EU-Sub­ven­tio­nen erwirt­schaf­tet wer­den – Bis heute nicht umgesetzt.
  3. Seit lan­gem haben wir Selbst­ver­mark­tung von Bau­land vor­ge­schla­gen – Bis heute nicht umgesetzt.
  4. Seit lan­gem haben wir die kon­se­quente Ver­gabe an Gene­ral- und Total­un­ter­neh­mer vor­ge­schla­gen, was in der Stadt und im Land­kreis Gif­horn längst zum Stan­dard gewor­den ist – Bis heute nicht umgesetzt.

Ich for­dere Sie auf, gemein­sam diese The­men end­lich im Sinne der Gemeinde, ohne Ihr par­tei­po­li­ti­sches Den­ken mit Vor­ur­tei­len, umzusetzen.

Ich bean­trage für unsere Frak­tion eine Ein­zel­ab­stim­mung für die Haushaltssatzung.

Andreas Kau­t­zsch

Gül­tig ist das gespro­chene Wort in der Sitzung

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