Torfwerk - Ortsrat stimmt Nutzungsänderung zu
Volles Haus bei der Sitzung des Westerbecker Ortsrates! Auf großes Interesse ist insbesondere bei umliegenden Anwohnern die Bauvoranfrage für einen Antrag auf Nutzungsänderung des Torfwerkes zu einem landwirtschaftlichen Betrieb gestoßen. Mit den Stimmen von CDU und SPD wurde dann auch der Nutzungsänderung mehrheitlich zugestimmt. Mit den gleichen Mehrheitsverhältnissen wurde unser B.I.G.-Änderungsantrag abgelehnt, das Gebiet zu einem Wohngebiet weiter zu entwickeln.
Die Befürworter haben bei ihrer Zustimmung für die Nutzungsänderung nicht berücksichtigt, welche großen Auswirkungen der landwirtschaftliche Betrieb auf das Umfeld haben wird. Formell ist es zwar ein landwirtschaftlicher Betrieb, der aber einem großen Industrieunternehmen mit Fertigung in nichts nachsteht. Insbesondere das damit verbundene Verkehrsaufkommen wird hoch sein. Mit dem Antrag wurde bereits ein quasi Rund um die Uhr Betrieb in der "Erntezeit", die mittlerweile fast im ganzen Jahr ist, angefragt. So ein großes Unternehmen passt einfach nicht in die Ortsmitte mit umliegender Wohnbebauung und wäre besser in einem Gewerbe- oder Industriegebiet anzusiedeln.
Besser passen würde, so wie im Ort immer davon erzählt wurde, das Gelände zu einem Quartier mit Wohngebäuden für modernes, altersgerechtes und nachhaltiges Wohnen zu entwickeln, um auch den dörflichen Charakter von Westerbeck zu erhalten. Für das neue Quartier könnte, ähnlich wie in Neudorf-Platendorf, eine zentrale Wärmeversorgung über ein Nahwärmenetz angestrebt werden, welches auch die älteren Gebäude im Ortskern mitversorgt, die sich wirtschaftlich nur schwer und mit großem Aufwand auf eine Wärmepumpenheizung umrüsten lassen. Profiteur wäre so die ganze Ortschaft und nicht nur ein Unternehmen.
Auch wenn die Bauvoranfrage noch am 13. Mai 2025 im Bau- und Umweltausschuss sowie am 15. Mai 2025 in der nichtöffentlichen Sitzung des Verwaltungsausschusses beraten wird, ist das Meinungsbild bei CDU und SPD klar pro Landwirtschaft. Ein anderes Ergebnis entgegen dem Votum des Ortsrates ist eher unwahrscheinlich.
Unser Änderungsantrag im Detail:
Bildnachweis © B.I.G.-Sassenburg