Landkreis sabotiert Beschlussfassung zur Schülerbeförderung
Es ist höchste Zeit, dass wir nicht länger nur über Probleme reden, sondern endlich Lösungen umsetzen! Aber da fängt die Problematik schon vor der Sitzung des Kreistages am Dienstag, den 07. Oktober 2025 an! Die Kreisverwaltung will eine Beschlussfassung zu einem am 28. September 2025 erstmalig vorgelegten 10-Punkte-Plan nicht zulassen, obwohl fristgerecht ein „Sachstandsbericht und eine weitere Beschlussfassung“ beantragt wurde.
Ein Verstoß gegen die Geschäftsordnung des Kreistages. Nach der hat ein Antragsteller sogar bis zur Abstimmung in der Sitzung das Recht, Anträge, Änderungsanträge etc. zu stellen. Von diesem Recht machen wir zur Information und Vorberatung von Verwaltung und Politik frühzeitig Gebrauch. Das Vorgehen ist Sabotage zu einem sensiblen Thema, dass man jahrelang nicht lösen konnte oder wollte.
Wir erwarten von der Kreisverwaltung, vom Vorsitzenden des Aufsichtsrates der VLG und vom Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft Schülerbeförderung einen klaren Sachstandsbericht. Und zwar nicht in Form von wohlklingenden Absichtserklärungen, sondern mit konkreten, nachhaltigen Maßnahmen, die die Schülerbeförderung langfristig verbessern.
Aus den Aktionstagen zur Schülerbeförderung durch Mitfahren und durch direkte Beobachtung vor Ort haben wir ein realistisches Bild der Lage gewonnen und einen 10-Punkte-Plan ohne Fingerpoint entwickelt:
Der 10-Punkte-Plan zu Schülerbeförderung:
- Einbindung der Elternvertreter der weiterführenden Schulen in die Arbeitsgruppe „Verbesserung der Schülerbeförderung“. Warum? Weil die Eltern das tägliche Chaos hautnah miterleben und dadurch genau den Handlungsbedarf der Arbeitsgruppe kennen.
- Einführung eines transparenten Ticketsystems im Kundenmanagement. Warum? Kundenservice schlecht ist erreichbar! Wenn erreichbar, werden keine Lösungen angeboten. Kommunikation per E-Mail ist nicht rückverfolgbar.
- Bessere Kundeninformationen bei Verspätungen, Routenänderungen oder Ausfällen. Warum? Weil teilweise gar keine Informationen vorhanden sind oder die vorhandenen Informationen nicht aktuell sind. Insbesondere auf der Homepage der VLG.
- Bedarfsermittlung der Kapazitäten auf den Strecken zu und von den weiterführenden Schulen. Warum? Vor oder spätestens in den Sommerferien muss ein Abgleich und eine Bedarfsanalyse mit den Wohnorten der (neu) angemeldeten Schüler der weiterführenden Schulen erfolgen. Der Verweis auf den Datenschutz ist eine Ausrede!
- Schulung im Konfliktmanagement für das Fahrpersonal. Warum? Weil der Ton rau ist und nicht zur Deeskalation beiträgt.
- Barrierefreier Ausbau der Haltestellen im Zuständigkeitsbereich des Landkreises. Warum? Seit dem 1. Januar 2022 eine gesetzliche Pflicht zur Barrierefreiheit, die durch das Personenbeförderungsgesetz (PBefG) vorgeschrieben ist.
- Generelle Temporeduzierung auf 70 km/h an Bushaltestellen, insbesondere an Kreisstraßen außerorts. Warum? Weil es durch die restriktive Genehmigungsstrategie der Kreisverwaltung immer noch Bushaltestellen gibt, an denen 100km/h zulässig sind. Oft ohne Ausbau! Die Kinder stehen im Gras ohne befestigten Weg, ohne Wartehäuschen, ohne Beleuchtung.
- Einheitlicher Standard in den Bussen für Fahrgastinformation und Sicherheitseinrichtungen – insbesondere Handschlaufen. Warum? Die Haltestangen sind insbesondere für kleine Kinder nicht erreichbar. Die Fahrgastinformation ist defekt oder ausgeschaltet.
- Pflege und Aufrüstung der Fahrgastinformationen an den Haltestellen. Warum? Die vorhandenen Informationen sind fehlerhaft und/oder unvollständig.
- Überprüfung der Fahrpläne. Warum? Die im Fahrplan angegebenen Fahrzeiten können auch bei normalem Verkehrsaufkommen nicht eingehalten werden. Selbst dann nicht, wenn mehrere Haltestellen nicht angefahren werden müssen. 10 Minuten Verspätung sind nicht ungewöhnlich. Der unrealistische Fahrplan setzt das Fahrpersonal unnötig unter Druck.
Der Antrag im Detail:
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