Asbest-Alarm bei der Sassenburger Feuerwehr
Asbest-Alarm! Am Dienstagabend, den 14. Oktober 2025 wurden in der Gemeinde Sassenburg alle Feuerwehren alarmiert! Ausgerückt ist jedoch keine der Feuerwehren. Parallel zum Alarm fand ein Krisentreffen der Führungskräfte im Sassenburger Rathaus statt. Was war da los?
Durch den Brand eines Wohnhauses am Samstag, den 11. Oktober 2025 in Triangel, bei dem eine Person ums Leben gekommen ist, wurde durch asbesthaltige Dachplatten (Beitragsbild) die Ausrüstung inklusive der persönlichen Schutzkleidung und der Fahrzeuge mit Asbest kontaminiert. Bei dem Löscheinsatz musste auch das Dach geöffnet werden, um alle Flammen ablöschen zu können.
Der Alarm vom Dienstagabend wurde dafür ausgelöst, um die Gerätehäuser und die Ausrüstung zu reinigen. Die Reinigungsarbeiten liefen bis spät in die Nacht und die Feuerwehren waren von der Dienstbereitschaft abgemeldet. Dabei hat sich gezeigt, dass die Sassenburger Feuerwehren auf ein solche Situation nicht gut vorbereitet sind.
Es fehlte wieder einmal an persönlicher Schutzausrüstung für den Löscheinsatz, aber auch später für die Reinigung der Ausstattung. Beispielsweise waren nicht die erforderlichen einfachen Schutzanzüge der Kategorie III (partikeldicht und begrenzt spritzdicht) vorhanden, die den gesamten Körper bedecken, inklusive Kapuze und elastischen Bündchen an Ärmeln und Knöcheln.
Auch betroffen könnten die Pressestelle der Kreisfeuerwehr, die Freiwillige Feuerwehr Gifhorn, Polizei Gifhorn, Rettungsdienst und Notarzt sowie DRK Bereitschaften Nord, Boldecker Land und Gifhorn sein. Leider zählen dazu auch Mitglieder der Jungendfeuerwehren, die sich Sonntag in den Gerätehäusern umgezogen haben.
Geld für eine Dekontamination durch eine Spezialfirma wollte die Gemeindeverwaltung wegen leerer Kassen nicht ausgeben. Nur die Ausrüstung der Atemschutzgeräteträger (AGT) soll durch eine Fachfirma gereinigt werden. Die Kosten allein dafür wohl im fünfstelligen Bereich! Dass Geld fehlt, hat die Gemeindeverwaltung selbst zu verantworten. Unverantwortlich gegenüber den Kameraden der Feuerwehren, die durch ihre hohe Einsatzbereitschaft nicht Opfer von Sparmaßnahmen sein dürfen.
Gebührensatzung sollte längst angepasst werden
Bereits im August 2023 hat unsere B.I.G.-Fraktionen einen Antrag gestellt, die seit Juli 2018 gültige Feuerwehr-Gebührensatzung anzupassen, da die Betriebs- und Unterhaltungskosten für die Feuerwehren durch die starke Inflation angestiegen sind. Die Kosten für die Beschaffung und Unterhaltung der Fahrzeuge sowie die Schutzausrüstung sind in den letzten Jahren förmlich explodiert. Nutznießer der Anpassung sollte direkt die Feuerwehr werden, um die gestiegenen Kosten refinanzieren zu können.
Bis heute, also mehr als zwei Jahre später, hat die Gemeindeverwaltung um Bürgermeister Jochen Koslowski keinen Entwurf einer angepassten Gebührensatzung vorgelegt. Wieder lässt die Gemeinde trotz Ebbe in der Kasse Geld liegen. Eigentlich sogar ein Grund, den Rücktritt zu fordern. Aber im Hinblick auf die Kommunalwahl im September 2026 kann man sich das ersparen.
Bildnachweis © B.I.G.-Sassenburg