Förderschule Meinersen - Unterricht auf einer Baustelle
Die mehr als 8.000 m² große Förderschule Geistige Entwicklung des Landkreises Gifhorn in Meinersen am „Gajenberg“ wurde in einer kleinen Feierstunde zur ersten Inbetriebnahme an die Nutzer übergeben. Warum nur Inbetriebnahme und nicht Einweihung? Weil nur der 1. Bauabschnitt der Räumlichkeiten zum eigentlichen Fertigstellungstermin fertig geworden ist.
Trotz einer Kostenexplosion auf mittlerweile min. 69 Millionen Euro, rechnerisch auf die Gebäudefläche mit knapp 8.500 €/m² gesehen völlig überteuert, ursprünglich geplant war grob die Hälfte, ist es dem Planungsteam und den Baufirmen nicht gelungen, zum Beginn des Schuljahres das Gebäude komplett fertigzustellen.
Der Unterricht für die 73 Schüler (52 GE und 21 LE) findet daher mehr oder weniger auf einer Baustelle statt. Trotz Holzständerbauweise und der Verwendung von Trockenbauelementen hat der Bauzeitraum von rund einem Jahr nicht ausgereicht.
Im letzten Schuljahr wurden die Kinder in den Nachbarkommunen wie u. a. Wolfsburg und Braunschweig beschult, die ab diesem Schuljahr dem Landkreis Gifhorn keine Kapazitäten mehr zur Verfügung gestellt hätten.
Warum baut man eigentlich eine Schule für den ganzen Landkreis im westlichsten Zipfel des Landkreises? Aus ökologischer Sicht und für den Schulweg eine Katastrophe! Schulkinder beispielsweise aus Weyhausen haben einen täglichen Schulweg von 30km, 50 km aus Brome und Wittingen – oneway – in Kleinbussen vor sich.
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