Westerbecker Ortsmitte - Es wird KEIN Ärztehaus gebaut
In der Westerbecker Ortsmitte wird KEIN Ärztehaus gebaut! Mit diesem durch die Medien und Politik verbreiteten Mythos muss Schluß sein. Richtig ist nur, dass der Gemeinderat in seiner letzten Sitzung durch ein undurchsichtiges und unkontrolliertes Verfahren mehrheitlich beschlossen hat, das rund 3.800 m² große Grundstück in der Westerbecker Ortsmitte an einen Investor zu verkaufen. Dort sollen "nur" Räumlichkeiten für die bestehende Arztpraxis und die bestehende Apotheke sowie max. 20 Mietwohnungen entstehen. Also keine zusätzliche Arztpraxis und schon gar nicht eine Facharztpraxis, für die es in der Sassenburg keine Zulassung geben würde.
Das ganze Verfahren war eine Farce, bei dem weder die Politik noch die Verwaltung um den Bürgermeister die Kontrolle hatten. Dies offenbarte auch der Umstand, dass Bürgermeister Koslowski in der Sitzung nicht in der Lage war, einen qualifizierten Sachstand abzugeben. Vielmehr haben die Hauptmieter des neuen Gebäudes der Politik diktiert, mit welchem Investor sie zusammenarbeiten möchten und damit auch, wie hoch der Kaufpreis sein darf.
Vermutlich bereits mit den vor dem Verfahren getroffenen Abstimmungen, wodurch das Angebot des zweiten Investors von vornherein chancenlos war. Insbesondere die Inhaberinnen der Arztpraxis spielen hier ein undurchsichtiges Spiel. So wurden beispielsweise Kontaktanfragen des zweiten Investors und auch eine schriftliche Anfrage der B.I.G.-Fraktion, bereits seit Anfang Mai 2025 nicht beantwortet. Trotzdem hat sich ein Vertreter der Arztpraxis in der Einwohnerfragestunde der Ratssitzung darüber beklagt, dass das Verfahren "zu öffentlich" geführt wird.
Falsche Angaben im Überprüfungsverfahren
Dabei wurde das Verfahren gar nicht, wie sonst üblich, mit der erforderlichen Öffentlichkeit geführt. Politik und Verwaltung haben sich sogar geweigert, die Planungen der Investoren vor der Vergabe öffentlich vorzustellen und zu debattieren. Ein Verstoß gegen die Kommunalverfassung und das Baurecht! Ein eingeleitetes Beschwerdeverfahren bei der Kommunalaufsicht des Landkreises Gifhorn blieb ohne Konsequenzen, da Bürgermeister Koslowski in seiner Stellungnahme dazu vermutlich vorsätzlich falsche Angaben gemacht hatte. Hinzu kommt, dass es sowieso eine gegenseitige Stillhaltevereinbarung zwischen Kommunen zu geben scheint, sich nicht gegenseitig zu belangen.
So wollte Bürgermeister Koslowski beispielsweise nicht beantworten, ob die min. 250 Jahre alten Rotbuche auf dem zu verkaufenden Grundstück steht. Die Zukunft des Baumes ist nicht "scheiß egal", wie es aus der SPD Fraktion zu hören war, sondern ist gerettet. Unabhängig davon, ob ein seit dem Jahr 2022 laufendes Verfahren den schönen ortsbildprägenden Baum zum Naturdenkmal erklären zu lassen, positiv enden wird. Auf Antrag von Jens Dürkop (B.I.G.) wurde beschlossen, den Bereich des Baumes vom Grundstück abzutrennen und nicht mitzuverkaufen.
Medizinische Versorgung ist wichtig
Ja, die langfristige medizinische Versorgung in Westerbeck ist wichtig - sehr wichtig! Daher spricht absolut nichts dagegen, das gemeindliche Grundstück für diesen Zweck zu nutzen. Aber bitte mit einem durchdachten Konzept und einem öffentlichen und transparenten Verfahren. Das Grundstück soll auch dafür genutzt werden, eine schöne neue Ortsmitte zu schaffen, die zum Verweilen einlädt. Dieser Verantwortung, dies zu gewährleisten, haben sich die Mehrheitsgruppe im Rat und die Verwaltung entzogen. Zeit für einen Politikwechsel in der Gemeinde Sassenburg!
Bildnachweis © B.I.G.-Sassenburg