Montag, 16. Juni 25
Beiträge/ThemenWesterbeck

Kriegs­ende - Vor 80 Jah­ren wurde Wes­ter­beck zerstört

Aktu­el­ler denn je, denn schein­bar hat man aus dem Zwei­ten Welt­krieg nichts gelernt! Am 11. April 2025 jährt sich zum 80. Mal die fast voll­stän­dige Zer­stö­rung von Wes­ter­beck, wenige Wochen vor dem Endes des Zwei­ten Welt­kriegs durch eine dop­pelte Kapi­tu­la­tion Deutsch­lands am 8. Mai 1945. Mit die­sem Bei­trag wol­len wir an die Ereig­nisse am 11. April 1945 erin­nern, der Opfer aller Kriege geden­ken, um zu ermah­nen, wie wich­tig ein fried­li­ches Zusam­men­le­ben ist. 

Was war in Wes­ter­beck passiert?

Am 11. April 1945 wurde Wes­ter­beck von vor­rü­cken­den ame­ri­ka­ni­schen Pan­zern und von der Artil­le­rie mit Luft­un­ter­stüt­zung schwer beschos­sen und fast voll­stän­dig zer­stört. Viele der Bewoh­ner flo­hen in Panik ins nahe gele­gene Moor, um sich in Sicher­heit zu brin­gen. Nach­dem der Beschuss über meh­rere Stun­den andau­erte und die Ein­woh­ner nicht den Grund dafür kann­ten, machte sich der Wes­ter­be­cker Hein­rich Arnold mit dem Fahr­rad auf den Weg, um den anrü­cken­den ame­ri­ka­ni­schen Pan­zern ent­ge­gen zu fahren. 

Er schwenkte eine weiße Fahne und ver­suchte damit deut­lich zu machen, dass sich kein deut­sches Mili­tär im Ort befin­det. Dem schenk­ten aber die ame­ri­ka­ni­schen Sol­da­ten kei­nen Glau­ben. Arnold musste daher als Gei­sel auf den ers­ten Pan­zer stei­gen, der dann mit ihm in den Ort ein­fuhr. Durch sei­nen muti­gen und ent­schlos­se­nen Ein­satz ver­hin­derte Hein­rich Arnold schlim­me­res. Hieran erin­nert seit eini­gen Jah­ren in Wes­ter­beck der „Hein­rich-Arnold-Weg“.

Was könnte der Grund für den Angriff gewe­sen sein?

Am 11. April 1945 rückte das ame­ri­ka­ni­sche 47. Pan­zer Infan­te­rie Batail­lon öst­lich auf einer Stre­cke Rich­tung Ehra/Boitzenhagen vor.

Laut dem uns vor­lie­gen­den Ein­satz­be­richt traf das Pan­zer-Infan­te­rie-Batail­lon unter dem Kom­mando von Oberst­leut­nant Howard E. Boyer um 10:40 Uhr zum ers­ten Mal bei Wes­ter­beck auf hef­ti­gen Wider­stand. Die­ser soll mit auf­wän­dig vor­be­rei­te­ten Stra­ßen­sper­ren und Beschuss durch die Infan­te­rie mit zwei selbst­fah­ren­den Geschüt­zen erfolgt sein. Erst ab 14 Uhr soll der Vor­stoß in Rich­tung Ehra fort­ge­setzt wor­den sein.

Der mas­sive Angriff erfolgte ver­mut­lich nur auf Mut­ma­ßun­gen, dass sich noch viele deut­sche Sol­da­ten und Aus­rüs­tung in der Ort­schaft befin­den soll­ten. Auf der ein­zig noch vor­han­de­nen Luft­bild­auf­nahme von 09. April 1945 sind aller­dings keine mili­tä­ri­schen Akti­vi­tä­ten oder Gerät­schaf­ten zu erkennen.

Zeit­zeu­gen berich­ten, dass am Tag vor dem Angriff, am 10. April 1945, deut­sche Sol­da­ten, die auf dem Weg zum Ein­satz nach Ber­lin waren, im Ort Rast mach­ten. Wurde dies von alli­ier­ten Auf­klä­rungs­flug­zeu­gen wahr­ge­nom­men? In den Auf­zeich­nun­gen und im Luft­bild­ar­chiv sind jedoch vom 10. April 1945 keine Hin­weise dar­auf zu finden.

Die Chro­nik

80_Jahre_Kriegsende_V1_Seite2
Luft­bild zwei Tage vor dem Angriff
80_Jahre_Kriegsende_V1_Seite3
Die Route von der Nor­man­die bis zur Elbe
80_Jahre_Kriegsende_V1_Seite4
Der Ein­satz­be­richt
80_Jahre_Kriegsende_V1_Seite5
Über­set­zung des Einsatzberichtes 
80_Jahre_Kriegsende_V1_Seite6
Zeit­zeu­gen­be­richt
80_Jahre_Kriegsende_V1_Seite7
Zivil­cou­rage die schlim­me­res verhinderte 

Bild­nach­weise und Foto­mon­ta­gen: ©B.I.G.-Sassenburg
Luft­bil­der: Luftbilddatenbank

error: Der Inhalt ist urheberlich geschützt