Montag, 16. Juni 25
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Orts­vor­ste­her sind die wir­kungs­vol­le­ren Ortsbürgermeister

Unsere B.I.G.-Fraktion hat erneut vor der im nächs­ten Jahr anste­hen­den Kom­mu­nal­wahl die Initia­tive ergrif­fen, gemäß der Kom­mu­nal­ver­fas­sung in der Wahl­pe­ri­ode 2026-31 die sechs Orts­räte der Ort­schaf­ten mit ihren Orts­bür­ger­meis­tern durch wir­kungs­volle Orts­vor­ste­her zu ersetzen. 

Im Gegen­satz zu Orts­bür­ger­meis­tern haben Orts­vor­ste­her als Ehren­be­amte weit­rei­chende Kom­pe­ten­zen und sogar das Recht, "Knöll­chen" an Falsch­par­ker zu ver­tei­len oder andere Auf­ga­ben im Bereich des Ord­nungs­am­tes zu über­neh­men. Auch Orts­vor­ste­her erhal­ten ein Bud­get, um Pro­jekte in der Ort­schaft umset­zen zu kön­nen. Selbst­ver­ständ­lich blei­ben Orts­vor­ste­her mit ihren Stell­ver­tre­tern und den in der Ort­schaft woh­nen­den Man­dats­trä­gern des Gemein­de­ra­tes erste Ansprech­part­ner für die Bür­ger in den Ortschaften. 

Nur Argu­mente für Ortsvorsteher

Seit der Kom­mu­nal­wahl im Jahr 2021 ist bereits die Hälfte der Orts­räte nicht voll­stän­dig besetzt, weil Kan­di­da­ten oder Nach­rü­cker feh­len. Oft genug fehlt aus Grün­den der Ver­füg­bar­keit der Mit­glie­der eine Beschluss­fä­hig­keit oder eine Sit­zung fin­det nur mit 3 Mit­glie­dern statt, da es keine Ver­tre­ter gibt. In fast jeder Sit­zung der Orts­räte ist ein Satz mit "…kön­nen wir nicht ent­schei­den…" zu hören, was aber den Regu­la­rien einer Ein­heits­ge­meinde ent­spricht. Ver­bind­li­che Ent­schei­dun­gen trifft bis auf wenige Aus­nah­men der Gemein­de­rat. Oft wer­den in die­sen gemeind­li­chen Gre­mien die Emp­feh­lun­gen der Orts­räte, teils sogar von den glei­chen Per­so­nen, über­stimmt. Orts­räte spie­geln auch nicht den Wäh­ler­wil­len dar, da ein Man­dat zwi­schen 10 und 35 Pro­zent der Stimm­an­teile auf sich vereint.

Der Ver­zicht auf die Orts­räte schafft schlanke Ent­schei­dungs­pro­zesse und redu­ziert den Ver­wal­tungs­auf­wand deut­lich. So könn­ten in der fünf­jäh­ri­gen Wahl­pe­ri­ode geschätzt min. 60.000 Euro ein­ge­spart wer­den. Geld, dass wir in Zei­ten klam­mer Kas­sen trotz Steu­er­erhö­hun­gen lie­ber für die Kin­der- und Schul­be­treu­ung, Schul­weg­si­che­rung und Frei­zeit­an­ge­bote inves­tie­ren wür­den. In der Ver­wal­tung wer­den die knap­pen Per­so­nal­ka­pa­zi­tä­ten deut­lich ent­las­tet. Auf­grund der umfang­rei­chen Stel­lung­nahme der Ver­wal­tung ist davon aus­zu­ge­hen, dass auch Bür­ger­meis­ter Koslow­ski unsere Initia­tive unter­stüt­zen wird. 

Gro­ßes Lob für den Ortsbürgermeister

In der letz­ten Sit­zung des Orts­ra­tes von Neu­dorf-Pla­ten­dorf gab es gro­ßes Lob für Orts­bür­ger­meis­ter Fabian Hoff­mann (B.I.G.) von einer Zuhö­re­rin unter gro­ßem Bei­fall der ande­ren anwe­sen­den 25 Zuhö­rer. Her­vor­ge­ho­ben mit einem "Dan­ke­schön" wurde das große Enga­ge­ment für die Ort­schaft und deren Bür­ger, das Orga­ni­sa­ti­ons­ta­lent für Ver­an­stal­tun­gen und die Koor­di­na­tion der Ver­eine im Sinne der Dorfgemeinschaft. 

Deut­li­che Kri­tik gab es für die ande­ren Mit­glie­der des Orts­ra­tes, die in der Ver­gan­gen­heit nicht mit Prä­senz und Enga­ge­ment geglänzt haben und den Orts­bür­ger­meis­ter zu oft im Stich gelas­sen haben. Die sogar mit ihrem Abstimm­ver­hal­ten in den wei­ter­füh­ren­den Gre­mien des Gemein­de­ra­tes den Emp­feh­lun­gen des eige­nen Orts­ra­tes und damit auch dem Orts­bür­ger­meis­ter und den Bür­gern der Ort­schaft in den Rücken gefal­len sind. Alles Argu­mente starke Orts­vor­ste­her zu benennen.

Demo­kra­tie wird eingeschränkt

In der letz­ten Sit­zung des Gemein­de­ra­tes Anfang Februar 2025 wurde mit Stim­men aus den Frak­tio­nen der CDU, den Grü­nen und der SPD beschlos­sen, den Gemein­de­rat auf 26 Man­dats­trä­ger zu redu­zie­ren. Bis zu 4 Man­date gehen dadurch ver­lo­ren. In der Ein­heits­ge­meinde Sas­sen­burg ist der Gemein­de­rat, im Gegen­satz zu den Orts­rä­ten, das ein­zige Gre­mium mit Ent­schei­dungs­kom­pe­tenz.

Durch die Redu­zie­rung wird das Wahl­er­geb­nis in Pro­zen­ten groß­tei­li­ger auf die Man­date ver­teilt, sodass Stim­men­an­teile "ver­lo­ren" gehen kön­nen. Auch für klei­nere Grup­pie­run­gen wird es dadurch schwie­ri­ger, Man­date zu erzie­len. Statt Man­date im ent­schei­den­den Gemein­de­rat zu redu­zie­ren, ist unser Ansatz statt­des­sen auf das "stumpfe Schwert" Orts­räte zu ver­zich­ten. Wie­der ein Argu­ment mehr, starke Orts­vor­ste­her zu benennen.

Bild­nach­weis © B.I.G.-Sassenburg

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