Schließung der Thomas-Kirche in Neudorf-Platendorf geplant?
Der Dorffunk glüht! Plant die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannover als Teil des Kirchenkreises Gifhorn eine Sanierung im Millionenbereich oder sogar die Schließung und den Verkauf der Thomas-Kirche in Neudorf-Platendorf? Betroffen von den Zukunfts-Planungen könnten das Kirchengebäude selbst, das Pfarrhaus und die angrenzenden Nebengebäude sein.
Hintergrund für diese Planungen sind die seit Jahren rückläufigen Mitgliederzahlen, sinkende Besucherzahlen bei Gottesdiensten sowie eine zunehmende Zahl an Kirchenaustritten. Diese Entwicklungen stellen viele Gemeinden vor strukturelle und finanzielle Herausforderungen.
Fakt nach unserem Kenntnisstand ist: Eine Entscheidung über alle möglichen Optionen wurde noch nicht getroffen. Die Thomas-Kirche ist baulich die einzige "echte Kirche" in unserer Gemeinde. Kommt es tatsächlich zur Schließung, wäre das für die Gemeinde Sassenburg fatal.
Auswirkungen auf die Gemeinde Sassenburg
Für die Gemeinde Sassenburg hätte eine Sanierung oder Schließung unmittelbare Folgen: Eine Kita-Gruppe der Thomas-Kita ist derzeit als Außenstelle in den Räumlichkeiten der Kirche untergebracht. Um den Betrieb der Gruppe weiterhin sicherzustellen, hat die Gemeindeverwaltung um Bürgermeister Jochen Koslowski im Haushaltplan für das kommende Jahr 2026 die Beschaffung von Containern als eine Übergangslösung vorgesehen. Die Kosten hierfür belaufen sich auf rund 250.000 Euro.
Parallel dazu soll mit der Planung eines Anbaus an die bestehende Thomas-Kita begonnen werden. Die bauliche Umsetzung soll im Jahr 2027 erfolgen. Die Gesamtkosten – inklusive des Provisoriums – werden auf knapp 1.000.000 Euro geschätzt.
Priorität muss auf den Schulen liegen
Die Gemeindeverwaltung steht dabei vor zusätzlichen Herausforderungen: im Baubereich fehlen derzeit die personellen Kapazitäten, um Projekte zügig voranzutreiben. Gleichzeitig müssen die Entwicklung der Ganztagsschule und die Schulerweiterung der drei Sassenburger Grundschulen dringend priorisiert werden – ein Vorhaben, das bereits jetzt mit vier bis fünf Jahren Verzögerung zu kämpfen hat.
Die möglicherweise erforderliche Erweiterung von Kapazitäten in der Kinderbetreuung kommt jetzt daher zur Unzeit. In den Haushaltsberatungen muss daher genau abgewogen werden, was geht und was nicht geht. Insbesondere aufgrund der finanziellen Situation der Gemeinde bestehen kaum Spielräume.
Bildnachweis © B.I.G.-Sassenburg
