Suche nach seltenen Rohstoffen im Landkreis Gifhorn
Verschwinden unsere Ortschaften irgendwann von der Landkarte? Sollte die Suche nach seltenen Rohstoffen wie nach Lithium, Kalium, Mangan und Brom erfolgreich sein, ein durchaus denkbares Szenario. Unsere Umwelt und unser Zuhause ist neben der möglichen Abholzung von riesigen Waldflächen zur Aufstellung von Windkraftanlagen durch die Jagd nach Rohstoffen bedroht. Man wird das Gefühl nicht los, dass vermeidlicher Umweltschutz oft mit Umweltzerstörung verbunden ist.
Das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) hat der EveChem GmbH mit Sitz in München hat die Erlaubnis zur Aufsuchung von seltenen Rohstoffen zu gewerblichen Zwecken zunächst vom 1. Februar 2024 bis 31. Januar 2026 erteilt. EveChem GmbH ist die Tochter eines australischen Unternehmens.
Das Erlaubnisfeld „Ehra“ ist gut 430 Quadratkilometer groß und erstreckt sich über den nordöstlichen Teil des Landkreises Gifhorn und den Nordteil der Stadt Wolfsburg. Im Landkreis Gifhorn betroffen sind die Städte Gifhorn und Wittingen, die Samtgemeinde Brome, Boldecker Land und Wesendorf sowie die Gemeinde Sassenburg. In der Gemeinde Sassenburg liegen alle Ortschaften in dem Erkundungsgebiet.

Politik bisher nicht eingebunden
Obwohl die Anträge auf Erlaubnis zur Aufsuchung von seltenen Erden bereits Juli 2023 gestellt worden sind, ist die Politik im Landkreis Gifhorn und in der Gemeinde Sassenburg bisher nicht eingebunden. Nach Angabe des LGEB sollen der Landkreis Gifhorn sowie die Städte und Gemeinden informiert und beteiligt worden sein. Wer hat also entsprechende Stellungnahmen abgegeben? Dazu muss es einen Aufklärungsprozess geben.
Die Firma EveChem GmbH hat bereits jetzt grundsätzlich das Recht die Suche vorzunehmen. Eine konkrete Erkundung ist allerdings erst nach Zulassung bergrechtlicher Betriebspläne möglich. Dazu ist ein weiteres gesondertes Beteiligungsverfahren nötig.
Besonders beim Lithium-Abbau werden viele Chemikalien zum Lösen des Lithiums eingesetzt und nicht brauchbare Schwermetalle gelangen in die Umwelt. Beides kann das Grundwasser kontaminieren und die Trinkwassersicherheit der Menschen in den Abbaugebieten gefährden. Die gesuchten Rohstoffe sind in fast allen Elektronikgeräten und insbesondere in Akkus verbaut.
Bildnachweis © B.I.G.-Sassenburg