Tankumsee - wieder tiefrote Zahlen
Der Bernsteinsee wird rein privatwirtschaftlich betrieben und die Betreibergesellschaft hat nicht das Glück wie die Betreibergesellschaft des Tankumsees, dass Investitionen und Verluste aus der Steuerkasse gezahlt werden. Daher scheint die Absicht Gewinne oder zumindest einen ausgeglichenen Jahresabschluss zu erzielen, gegen Null zu gehen. Warum auch, denn Geld fließt scheinbar unbegrenzt nach.
Für das jetzt abgeschlossene Jahr 2022 müssen die drei Gesellschafter, der Landkreis Gifhorn sowie die Gemeinde und Samtgemeinde Isenbüttel der Betreibergesellschaft einen Verlustausgleich in Höhe von stattlichen rund 330.300 Euro zahlen. Hinzu kommt, dass die Betreiber einen Verlustvortrag von rund 1,1 Millionen Euro vor sich herschieben. Für den Landkreis Gifhorn bedeutet das eine Belastung von rund 170.000 Euro. Der Kreistag stimmte in seiner letzten Sitzung mit großer Mehrheit ziemlich unbekümmert für den Verlustausgleich. Geld, welches letztlich die Bürger im Landkreis Gifhorn auch anteilig aus der Kreisumlage bezahlen müssen, die der Landkreis im nächsten Haushaltjahr 2025 stark erhöhen möchte.
Was verursachte den Verlust im Jahr 2022? Der umstrittene und mehre Millionen verschlingende Erlebnis-/Kletterturm, der eigentlich als Publikumsmagnet angepriesen wurde, brachte keine Gewinne, sondern erhöhte das Defizit um aufgerundet 81.000 Euro. Hinzukommen 173.000 Euro zusätzliche Rückstellung für ein laufendes Verfahren mit der ehemaligen Betreibergesellschaft des Turms, die den Vertrag gekündigt hatte und auf Schadensersatz für entgangene Gewinne klagt.
Der Tankumsee ist ein Paradebeispiel dafür, dass eine Gesellschaft in öffentlicher Hand niemals mit den Anforderungen der Privatwirtschaft mithalten kann oder will.
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