Freitag, 26. Sep. 25
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Ver­kehrs­si­cher­heit - Kreis­tag hadert mit Maßnahmen

Statt end­lich, wie von sehr vie­len Bür­gern im Land­kreis gewünscht, die Ver­kehrs­si­cher­heit zu erhö­hen, will der Kreis­tag erst ein­mal ein Jahr war­ten, neue Ver­kehrs­da­ten ermit­teln und einen neuen "Leit­fa­den für die Beschil­de­rung" erstel­len. Trotz der Anpas­sung der Stra­ßen­ver­kehrs­ord­nung (StVO) wer­den im Land­kreis Gif­horn Anträge von Kom­mu­nen und Bür­gern zur Ver­kehrs­be­ru­hi­gung und Ver­kehrs­si­cher­heit immer noch sehr restrik­tiv umge­setzt. Bei­spiel der Antrag für Zebra­strei­fen in Wes­ter­beck, bei dem die Ent­schei­dung immer noch aus­seht. Diese Pra­xis war auch Thema in der Ein­woh­ner­fra­ge­stunde zu Beginn der Sitzung.

End­lich handeln!

Rede­bei­trag aus der Sit­zung des Kreis­ta­ges am 27. August 2025 (Aus­zug)

Also für was brau­chen wir noch aktu­elle Ver­kehrs­da­ten aus dem Land­kreis Gif­horn?
Für was brau­chen wir noch einen „Leit­fa­den Beschilderung“?

Die Rea­li­tät ist klar: Die Poli­zei im Land­kreis Gif­horn kann auf­grund feh­len­der Per­so­nal­ka­pa­zi­tä­ten nur noch sehr sel­ten flä­chen­de­ckende Geschwin­dig­keits- und Ver­kehrs­kon­trol­len durch­füh­ren. Was wir täg­lich im Land­kreis Gif­horn erle­ben, ist ein mas­si­ver Kon­troll­ver­lust. Auf den Stra­ßen im Land­kreis herrscht Anar­chie! Die­ser Kon­troll­ver­lust hat Fol­gen – für die Ver­kehrs­si­cher­heit, für die all­ge­meine Akzep­tanz von Regeln und für das sub­jek­tive Sicher­heits­ge­fühl unse­rer Bürger.

Wenn über­haupt kon­trol­liert wird, dann an bekann­ten Stel­len wie der Ost­tan­gente Gif­horn, der K114. Gibt es einen Son­der­be­darf wie durch eine Bau­stelle, bei­spiels­weise in Wes­ter­beck, kann oder will die Poli­zei nicht reagie­ren. Inner­halb eines Jah­res wurde der Umlei­tungs­ver­kehr durch ein Wohn­ge­biet nicht ein­mal über­wacht. Jede Beschil­de­rung und jede Maß­nahme zur Geschwin­dig­keits­re­du­zie­rung ver­lie­ren ihre Wirkung.


Wir brau­chen keine wei­tere Prü­fung und keine jah­re­lange Debatte!
Wir brau­chen keine neue oder zusätz­li­che Beschil­de­rung!
Wir brau­chen ein Han­deln! Wir brau­chen erst ein­mal die Kon­trolle der bestehen­den Regeln! Jetzt!

Da wir nicht Ein­fluss auf die Per­so­nal­ka­pa­zi­tä­ten der Poli­zei neh­men kön­nen, kann die Lösung nur die Beschaf­fung von Tech­nik wie mobi­len „Blit­zern“ sein. Sie ermög­li­chen uns, dort zu kon­trol­lie­ren, wo es not­wen­dig ist. Sie schaf­fen Prä­senz, wo heute Lücken sind. Und sie ent­las­ten die Poli­zei, ohne sie zu ersetzen.

Dabei ist mir eines beson­ders wich­tig:
Wir dür­fen nicht wie die Stadt Wolfs­burg agie­ren! Für die Stadt Wolfs­burg ist die Ver­kehrs­über­wa­chung ein Geschäfts­mo­dell, das auf Ein­nah­me­er­zie­lung setzt – nicht auf Prä­ven­tion. Genau das wol­len wir nicht. Die dort jähr­lich ein­ge­nom­me­nen rund 6 Mil­lio­nen Euro wer­den an viel­be­fah­re­nen Ein- und Aus­fahrts­stra­ßen ein­ge­nom­men. Unser Ziel ist nicht, Kas­sen zu fül­len. Unser Ziel ist die Bür­ger und ins­be­son­dere die schwa­chen Ver­kehrs­teil­neh­mer wie Schü­ler im Land­kreis zu schützen.

Zusam­men­fas­send for­dere ich mit einem Ände­rungs­an­trag daher:

  1. Die schnellst­mög­li­che Anschaf­fung meh­re­rer Geräte zur mobi­len Geschwin­dig­keits­über­wa­chung für den Land­kreis Gifhorn.
  2. Ein trans­pa­ren­tes Ein­satz­kon­zept, das sich ins­be­son­dere an den Hin­wei­sen der Kom­mu­nen und Bür­ger des Land­krei­ses orientiert.
  3. Eine klare Abgren­zung zum Wolfs­bur­ger Modell – keine Ein­nah­me­op­ti­mie­rung, son­dern Prävention.

Andreas Kau­t­zsch

Bild­nach­weis © B.I.G.-Sassenburg

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