Kontroverser Konflikt - VW-Krise kommt im Kreistag an
Es wird vermutlich schon in der nächsten Sitzung des Kreistages am 23. Oktober 2024 eine kontroverse Debatte zur VW-Krise geben. Die SPD-Fraktion im Kreistag hat einen Antrag für eine Resolution und Solidaritätsbekundung zur "Unterstützung für die Beschäftigten von Volkswagen" gestellt. Eine ähnliche Resolution hatten bereits vor kurzer Zeit die Stadträte von Gifhorn und Wolfsburg gefasst.
Selbstverständlich ist für unsere Region die Beschäftigungssicherung und der wirtschaftliche Erfolg von Volkswagen mit Sicherheit das TOP-Thema. Aber warum ausgerechnet dieser Antrag von der SPD-Fraktion? Haben oder wollen die Genossen im Landkreis Gifhorn nicht verstehen, dass sie mit ihrer Partei Teil des eigentlichen Problems sind? Es wird höchste Zeit den Spiegel vorzuhalten.
Der Antrag zeigt wieder deutlich die realitätsferne in der Politik und die Handlungsunfähigkeit der Sozialdemokraten auf. Sind es doch gerade die Bundes- und Landesregierung unter Beteiligung der Parteien SPD und GRÜNE, die mit einer verfehlten Wirtschafts- und Energiepolitik den Standort Deutschland nachhaltig geschädigt haben. Die Sozialdemokraten könnten mit ihren Genossen auf allen politischen Ebenen wirkungsvoll gegensteuern, täuschen stattdessen Handlungsfähigkeit mit einer rechtlich wirkungslosen Resolution vor.
Die Vertreter der niedersächsischen Landesregierung, Niedersächsischer Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) und Niedersächsische Kultusministerin Julia Willie Hamburg (GRÜNE), sind ihrer Aufsichtspflicht nicht nachgekommen und haben Entscheidungen des Managements, beispielsweise milliardenschwere Kosten für sinnlose Beteiligungen, widerstandlos mitgetragen. Aber auch die SPD nahen Arbeitnehmervertreter haben sich im Aufsichtsrat und im laufenden Geschäft nicht deutlich genug gegen die gravierenden Fehler des Managements in Bezug auf die Unternehmensstrategie, Modellpalette und Qualität positioniert.
Ein gestellter B.I.G.-Änderungsantrag greift schonungslos die eigentliche Problematik auf. Der Kreistag hat die Chance sich für eine Aufhebung des „Verbrennerverbots“ sowie der Strafzahlungen bei Nichteinhaltung CO2-Flottenziele stark zumachen und das Management der Volkswagen AG sowie den zuständigen Tochtergesellschaften ein klares Bekenntnis zur Arbeitsplatzgarantie für die Belegschaft über das Jahr 2029 hinaus einzufordern. Themen die in gegenseitiger Abhängigkeit stehen.
Werden sich die Mitglieder des Kreistags endlich der Realität stellen?
Kreistagsabgeordneter
Andreas Kautzsch
Bildnachweis © B.I.G.-Sassenburg