Weiter Probleme mit der Schülerbeförderung
Da es weiterhin Probleme mit der Schülerbeförderung gibt, tagt am 02. Februar 2023 wieder die Arbeitsgruppe (AG) zur "Verbesserung der Schülerbeförderung im Landkreis Gifhorn". Die letzte Sitzung der AG war am 10. Februar 2016, also vor rund 7 Jahren. In der gesamten Wahlperiode 2016-2021 unter der Führung von dem damaligen Landrat Ebel hat die AG also nicht ein einziges Mal getagt. Daraus kann man ableiten, welche Priorität das leidige Thema hat.
In der Gemeinde Sassenburg und dem Umland gibt es massive Probleme mit den Linien 164, 172, 173, 174 und 175, auch zum IGS Schulzentrum Sassenburg. Des Öfteren sind Eltern gezwungen einzuspringen und müssen ihre Kinder beispielsweise mit dem Auto zur Schule nach Gifhorn bringen oder abholen. Insbesondere in den Wintermonaten reicht die Kapazität zur Rushhour oft nicht aus.
Betroffen ist beispielweise die Linie 164 zwischen Brome und Gifhorn. Diese hat oft große Verspätungen, fällt aus oder ist überfüllt. Es kommt auch vor, dass die Fahrer die Route falsch abfahren, sodass Kinder stehen geblieben sind. Im weiteren Verlauf der Route ist dann dadurch der Bus zu früh abgefahren. Aber auch auf der Linie 175 zwischen Neudorf-Platendorf und Gifhorn bestehen Kapazitätsprobleme, da oft nur Kleinbusse eingesetzt werden. Ebenfalls Kapazitätsprobleme gibt es auf der Linie 173 zwischen Weyhausen und der IGS Sassenburg.
Bereits in der letzten Sitzung des Kreistages am 14. Dezember 2022 haben wir das Thema Schülerbeförderung auf die Tagesordnung setzen lassen, weil sich VLG und Landkreis sehr schwer taten, Maßnahmen einzuleiten. Landrat Tobias Heilmann hat einen Sachstandsbericht abgegeben und folgende Maßnahmen durch den Fachbereich Schule und Sport eingeleitet:
- Standortgespräche an Schulen unter Einbeziehung von Eltern/Schulelternrat/Schülervertretung
- Regelmäßiger Austausch mit dem Kreiselternrat – Erarbeitung wichtiger Informationen und Beschwerdewege
- Einbeziehung des Kreisschülerrates
- Regelmäßige Abstimmungsgespräche mit Beförderungsunternehmen
- Organisation von Zusatzverkehren bei unzureichenden ÖPNV Anbindungen wie z. B. aus Wochenendhausgebieten bzw. Randgebieten von Wohnorten oder Ausnahmegenehmigungen zum Besuch anderer Schulen.
- Aufnahme von Beschwerden (Schulen und Eltern) – lösungsorientierte Kommunikation mit Bus-Unternehmen
- Kommunikation/Erfahrungsaustausch mit anderen Trägern der Schülerbeförderung
- Arbeitskreis soll wieder aufgebaut werden (siehe Einleitung)
Zusätzlich will die VLG folgende Maßnahmen einleiten:
- Ab Februar/März 2023 Eintreffen der ersten zusätzlichen serbischen Busfahrer. Ab diesem Zeitpunkt kann das Fahrtenangebot wieder sukzessive aufgebaut werden.
- Ab Frühjahr verfügt die VLG über ein automatisches Fahrgastzählsystem in den Bussen. Starke Besetzungen können dann schneller erkannt werden und, sobald wieder genügend Fahrpersonal (aus dem Ausland) akquiriert wurde, auch gegengesteuert werden.
- Der Regionalverband startet im nächsten Jahr gemeinsam mit Kommunen und Verkehrsunternehmen eine Analyse von Behinderungen im ÖPNV und Entwicklung von Gegenmaßnahmen. Das hilft auch, den Schülerverkehr pünktlicher zu gestalten, ist jedoch eher mittel- bis langfristig angelegt.
- Parallel werden die Kommunikationsrunden mit Vertretern der Schulen festgesetzt.
- Mit Umsetzung der Direktvergabe werden die Kosten, aber auch die Qualität Zug um Zug steigen, z. B. durch längere Besetztzeiten der Leitstelle (Kommunikation mit Fahrgast), intensivere Verkehrsüberwachung, zusätzliche Fahrpersonalreserven zur Reduzierung von Ausfällen etc.
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