Mittwoch, 8. Okt. 25
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Kreis­tag ent­zieht sich Beschlussfassung

Wer hoffte, in der Sit­zung des Kreis­ta­ges 3 Wochen vor der rich­tungs­wei­sen­den Land­rats­wahl eine ein­deu­tige Posi­tio­nie­rung von den Kan­di­da­ten, die Mit­glied des Kreis­ta­ges sind, zu hören, wurde ent­täuscht. Zu den wich­ti­gen The­men Haus­halt 2026 mit über 20 Mil­lio­nen Euro Defi­zit, explo­die­ren­den Sozi­al­aus­ga­ben und stark stei­gen­den Per­so­nal­kos­ten hat sich nur Ste­fan Mar­zi­schew­ski (AfD) geäu­ßert. Kein ein­zi­ges Wort der Kan­di­da­ten von CDU und SPD zu die­sen The­men , die sie theo­re­tisch als zukünf­ti­ger Land­rat direkt betref­fen würden. 

Ins­be­son­dere die Gif­hor­ner Kreis-CDU hat noch ein­mal ihre Unwähl­bar­keit zur Land­rats­wahl und ein feh­len­den Demo­kra­tie­ver­ständ­nis unter­mau­ert. So hat es bei­spiels­weise Andreas Kuers (CDU) als stellv. Vor­sit­zen­der des Kreis­ta­ges nicht ver­stan­den, dass er zu einer neu­tra­len Sit­zungs­lei­tung ver­pflich­tet ist und ihm in die­ser Rolle keine inhalt­li­che Bewer­tung von Redebeiträgen/Aussagen zusteht. Dis­kus­sio­nen zu demo­kra­ti­schen Grund­rech­ten, die von den Par­teien immer mehr bewusst beschnit­ten wer­den, ver­gif­ten das Debat­ten­klima!

Keine Beschluss­fas­sung zur Schülerbeförderung

Wie bereits vor der Sit­zung zu befürch­ten war, hat sich der Kreis­tag einer Beschluss­fas­sung zur Pro­ble­ma­tik Schü­ler­be­för­de­rung ent­zo­gen. Ob die Bewer­tung der Kreis­ver­wal­tung, den früh­zei­tig ein­ge­reich­ten 10-Punkte-Plan nicht zur Beschluss­fas­sung zuzu­las­sen, recht­mä­ßig war, wird ein Über­prü­fungs­ver­fah­ren bei der Kom­mu­nal­auf­sicht klä­ren. Jür­gen Völke, Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der der FDP/Un­ab­hän­gi­gen-Gruppe, fin­det das Ein­rei­chen eines nach­träg­li­chen Sach­an­tra­ges zur Pro­blem­lö­sung Zitat: "schä­big".

Unab­hän­gig von die­ser Ent­schei­dung war schon in dem Sach­stand­be­richt der VLG die Rich­tung zu erken­nen. Die Pro­ble­ma­tik wird größ­ten­teils abge­strit­ten und abge­wie­gelt. Bei­spiels­weise sind "volle Busse", in denen Fahr­gäste bis direkt hin­ter der Wind­schutz­scheibe ste­hen oder denen die Mit­fahrt ver­wei­gert wird, gar nicht voll. Fer­ner sei die Anzahl der Beschwer­den zurück­ge­gan­gen. Klar, wenn das Kun­den­cen­ter nicht immer erreich­bar ist. 

Bei der VLG läuft alles immer perfekt!

Der 10-Punkte-Plan zur Schü­ler­be­för­de­rung wird jetzt auf Mehr­heits­be­schluss zuerst am 25. Novem­ber 2025 in der Sit­zung des Aus­schus­ses für Ver­kehr, ÖPNV und Stra­ßen­bau, am 03. Dezem­ber 2025 im Kreis­aus­schuss (nicht­öf­fent­li­che Sit­zung) und in der nächs­ten Sit­zung des Kreis­ta­ges am 10. Dezem­ber 2025 bera­ten. Erneut sind zwei Monate ohne Maß­nah­men ver­lo­ren gegangen. 

Kein kla­res State­ment gegen Falschinformation

Der Kreis­tag hat es mit den Stim­men der CDU, der FDP/Un­ab­hän­gi­gen-Gruppe, der Grü­nen-Gruppe und mit der SPD abge­lehnt, zeit­nah zu den Medi­en­be­rich­ten zu Droh­nen­sich­tun­gen nahe der Ort­schaft Meine ein Zei­chen für sach­li­che, trans­pa­rente Infor­ma­tion und für Frie­den, Beson­nen­heit und Dees­ka­la­tion set­zen. Ins­ge­heim dürfte die Bericht­erstat­tung sogar im Sinne der Par­teien sein, da diese wei­ter Ängste schürt, um die Wehr­pflicht, Auf­rüs­tung und eine krie­ge­ri­sche Rhe­to­rik zu rechtfertigen.

Der Reso­lu­ti­ons­ent­wurf wird jetzt zuerst im Kreis­aus­schuss am 22. Okto­ber 2025 und in der nächs­ten Sit­zung des Kreis­ta­ges am 10. Dezem­ber 2025 bera­ten. Viel zu spät für eine ange­mes­sene Reak­tion auf ein tages­ak­tu­el­les Thema. 

Keine Kon­se­quen­zen für den Kreisseniorenbeirat

Die feh­lende poli­ti­sche Neu­tra­li­tät des Kreis­se­nio­ren­bei­ra­tes im Wahl­kampf zur Land­rats­wahl hat keine Kon­se­quen­zen. Der Kreis­tag hat wie­der mit den Stim­men der CDU, der FDP/Unabhängigen Gruppe, der Grü­nen-Gruppe und mit der SPD abge­lehnt, nach unse­rem Antrag die Förderungen/Zuwendungen zu strei­chen. Klar, weil die Par­teien von dem unde­mo­kra­ti­schen Spiel selbst pro­fi­tie­ren. Der Senio­ren­bei­rat hatte im Wahl­kampf nur den Kan­di­da­ten von CDU und SPD die Chance zur Vor­stel­lung gegeben. 

Bild­nach­weis © B.I.G.-Sassenburg

Nen­nung von Par­teien immer in alpha­be­ti­scher Reihenfolge

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