Anonymer Hilferuf aus Dannenbüttel
Unsere Wählergemeinschaft hat zu meinen Händen einen anonymen Hilferuf zur Kinderbetreuung in der AWO-Kindertagesstätte Dannenbüttel erhalten, weil sich Eltern, die Missstände aufgezeigt hätten, bisher nicht ernstgenommen fühlen. Wir möchten uns für das entgegengebrachte Vertrauen bedanken. Weil wir den Inhalt des Briefes sehr ernst nehmen, haben wir diesen umgehend an den Bürgermeister und die Elternvertretung weitergeleitet, um Transparenz zu schaffen. Für uns steht eine gute Betreuung der Kinder immer an erster Stelle.
Aufgrund der erhobenen Vorwürfe, zu denen ich öffentlich nicht ins Detail gehen möchte, gab es am 18. September 2024 ein Gespräch zwischen Bürgermeister Koslowski, den Fraktionsvorsitzenden der im Rat vertretenen Gruppierungen und der zuständigen Bereichsleitung vom AWO Bezirksverband Braunschweig.
Alle Beteiligten sind sich einig, dass eine umfassende Aufklärung erfolgt und wenn nötig Maßnahmen zeitnah eingeleitet werden. Zusätzlich findet am 25. September 2024 ein Gespräch der zuständigen Bereichsleitung vom AWO Bezirksverband Braunschweig mit den Elternvertretern der Kindertagestätte Dannenbüttel statt.
Daher eine Bitte an die Eltern. Sprechen Sie Probleme offen und ehrlich bei den Elternvertreten an! Kommen Sie aus der Anonymität heraus. Niemand muss Angst davor haben, dass beim Aufzeigen von Problemen der Betreuungsvertrag gekündigt wird oder sonstige Konsequenzen drohen.
Anspruch auf Trägervielfalt
Losgelöst von der aktuellen Thematik, setzt sich unsere Wählergemeinschaft für eine Trägervielfalt in der Kinderbetreuung ein. Das war auch der Grund dafür, warum wir uns für die Vergabe der erst 2022 eröffneten Wald-Kita von einem Betreiberverein ebenfalls an die AWO schwer getan haben. Die Wald-Kita ist zudem aktuell nur mit 6 Kindern belegt, sodass sich Aufwand und Kosten, wie auch beim Betreiberverein, kaum darstellen lassen. Auf gleicher Basis wurde der Betreiberverein eindeutig zu Gunsten der AWO benachteiligt.
Grundsätzlich kann es für unsere Gemeinde, die Eltern und die Kinder selbst nicht zum Vorteil sein, alle gemeindlichen Einrichtungen in die Abhängigkeit von einem Träger zu geben. Vielfalt an Trägern bedeutet Vielfalt an Betreuungskonzepten und ermöglicht den Eltern eine Möglichkeit zur Auswahl, obwohl der Wohnort ein starkes Kriterium bei der Platzvergabe ist. Bereits für die Vergabe der neuen Kindertagestätte in Dannenbüttel hätte nach unserem Rechtsverständnis eine Ausschreibung erfolgen müssen. Erst recht für die Vergabe der Wald-Kita, da es sich um ein völlig anderes Betreuungskonzept handelt, welches bisher gar nicht Bestandteil des Vertrages war.
Andreas Kautzsch
Kreistagsabgeordneter und Fraktionsvorsitzender
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