Finanzen: Ausgaben- und kein Einnahme-Problem
Die Gemeinde Sassenburg hat kein Problem mit sinkenden Einnahmen, sondern ein Problem mit den stark steigenden Ausgaben. So kann man die Erkenntnisse aus der rekordverdächtigen ersten Sitzung des Finanzausschusses zum Haushalt 2024 zusammenfassen. Rekordverdächtig, weil die erste Sitzung statt der üblichen 5 Stunden nur 2 Stunden und 25 Minuten dauerte und weil die Schuldenprognose für das Jahr 2027 an der 50 Millionen Euro Grenze schrammt. Strukturiertes Arbeiten gemäß unserem Antrag "Neue Wege für die Haushaltsberatungen erforderlich" zahlt sich aus, von dem zwei der drei beantragten Verbesserungen mehrheitlich angenommen wurden.
In diesem Jahr 2023 hat sogar das Steuereinkommen aus der Einkommenssteuer um rund 250.000 Euro und aus der Grundsteuer fast 165.000 Euro über den Erwartungen gelegen. Ein gutes Argument, um auf die angedachte Erhöhung der Grundsteuer zu verzichten, da diese Mehreinnahmen schon selbstständig durch Wachstum zufließen. Die Erhöhung der Grundsteuer um 50 % Prozentpunkte würde rund 220.000 Euro in die Kassen spülen und ist damit unnötig. Ein weiteres starkes Argument, warum sich unsere Fraktion gegen die Steuererhöhungen ausspricht. Diese Erhöhung würde nur das Wohnen neben den hohen Energiekosten noch teurer machen. Auch die Gewerbesteuer liegt mit 157.000 Euro über den erwarteten Einnahmen.
Nach der Schuldenprognose könnten die fälligen Zinszahlungen von derzeit 144.000 Euro auf knapp 1,2 Millionen Euro im Jahr 2027 steigen. Zahlen, die den Fraktionen des Gemeinderates aufzeigen sollten, dass nur noch das unbedingt Notwendige umzusetzen geht. Dazu gehört dann für uns die Kinder- und Schulbetreuung!
Die erste Sitzung des Finanzausschusses war allerdings nur ein Abtasten. Mit Spannung dürfen die Ergebnisse aus den Sitzungen der Fachausschüsse zu den Themen Bauvorhaben wie dem Neubau des Rathauses, einer zusätzlichen Lagerhalle für den Bauhof und die geplante Erhöhung der Kinderbetreuungsgebühren abgewartet werden.
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