Chance vertan - kein B-Plan fürs "Alte Dorf"
Das "Alte Dorf" in Westerbeck wird nicht mit einem Bebauungsplan (B-Plan) überplant, um große Mehrfamilienhäuse, welcher nicht der ortsüblichen Bebauung entsprechen, zu verhindern. Nachdem im Bauausschuss nur unser Westerbecker Ratsmitglied Andreas Kautzsch (B.I.G.) für die Erstellung des B-Planes und den Erlass einer Veränderungssperre gestimmt hat, wurde die ablehnende Entscheidung durch den Verwaltungsausschuss in fast gleicher Besetzung bestätigt. Damit wurde ein einstimmiger Beschluss des Westerbecker Ortsrates bewusst abgeschmettert. Ein entscheidender Nachteil der Einheitsgemeinde Sassenburg, in der Ortsräte keine Entscheidungsbefugnis haben.
Diese Entscheidung zeigt deutlich, dass der SPD/CDU-Mehrheitsgruppe, der zuständigen Fachbereichsleitung und insbesondere dem Gemeindebürgermeister die Entwicklung unserer Ortschaften und das Ortsbild völlig gleichgültig ist. In fast allen Ortschaften in der Gemeinde Sassenburg, besonders in Dannenbüttel, Triangel und Westerbeck, sind in den letzten Jahren Bauten insbesondere in Gebieten ohne B-Plan entstanden, welche sich nicht in das Ortsbild einfügen. Aus den Bausünden der letzten Jahre hat die Verwaltung keine Erkenntnisse abgeleitet bzw. will keine ableiten.
Dorfidylle erhalten
Befeuert wurde die Diskussion im Bauausschuss durch eine Dannenbütteler Bürgerin, die mit ihrer Schilderung zu einem größeren aktuellen Bauvorhaben im durch Fachwerkhäuser geprägten "Alten Dorf" in Dannenbüttel eine Steilvorlage zu unseren Anträgen liefert.
Wir möchten, dass die Ortschaften in der Gemeinde ländlich, idyllisch und grün bleiben! Eine Weiterentwicklung und ein Wachstum soll besonnen und geregelt stattfinden.
Darin sehen wir unseren eindeutigen politischen Auftrag und werden dieses Thema auch bei der kommenden Wahl 2021 zum Top-Thema machen. Wir möchten die Entwicklung unserer Ortschaften selbst gestalten und nicht durch die völlig "schmerzbefreite" Landkreisverwaltung bestimmen lassen.
Politik wird nicht informiert und eingebunden
Seit Jahren kämpft unsere Wählergemeinschaft gegen die Praxis der Verwaltung von Bürgermeister Arms, die vom Landkreis Gifhorn angefragte Zustimmung zu solchen Bauvorhaben still zu erteilen. Wir fordern, dass die politischen Vertreter frühzeitig über Bauanträge informiert und in die Entscheidung eingebunden werden. Der Bauausschuss ist das richtige Gremium für diese Entscheidungsfindung. Die Umsetzung der eigentlich normalen Vorgehensweise ist bisher am Desinteresse der SPD/CDU-Mehrheitsgruppe gescheitert.
Selbst auf mehrmaliges Nachfragen tut sich die Verwaltung schwer, die gewünschten Informationen zu Bauvorhaben preis zu geben. Anfragen werden wochenlang nicht beantwortet bzw. der Informationsfluss erschwert. Wir werden daher gezwungen, einen Antrag auf Akteneinsicht zustellen.
Andreas Kautzsch: "Das bewusste zurückhalten von Informationen, sogar das Streuen von falschen Informationen, die fehlende Transparenz und die unterschiedliche Behandlung von Bauanträgen sind für mich Indizien auf "unsaubere Entscheidungsprozesse" in der Gemeindeverwaltung. Eine gezielte Bevorteilung oder sogar korruptes Handeln kann bisher nicht nachgewiesen werden.
Bildnachweis © B.I.G.-Sassenburg