Knappe Mehrheit für neuen B-Plan
Das erhoffte politische Zeichen wurde nicht gesetzt. Mit knapper 4 zu 3 Mehrheit hat der Bauausschuss die Genehmigung des neuen Bebauungsplanes für das Gelände des Bernsteinsees empfohlen. Die drei Gegenstimmen kamen von Stüdes Ortsbürgermeister Tristan Schmidt und Andreas Kautzsch (beide B.I.G.) sowie Thomas Klopsch (SPD). Hartmut Viering (AfD), bisher Gegner des neuen B-Plans, stimmte überraschend für den neuen B-Plan und verhinderte dadurch das erhoffte Zeichen zu setzen. Fraglich ist, ob den Befürwortern des neuen B-Planes wirklich bewusst ist, was sie beschlossen haben.
Wieder wurde ein B-Plan beschlossen, der, wie der alte B-Plan von 2012, viele Schwächen hat, die die Investoren ausnutzen können. Es gibt bereits erste Angebote auf Immobilien-Portalen im Internet die offenbaren, dass die erhofften Ziele des neuen B-Planes nicht erreicht werden. Weil der B-Plan nicht präzise genug ausgearbeitet wurde, können beispielsweise neben der Einfahrt statt einem 250m² großen Verwaltungsgebäude mehrere Gebäude auf dem fast 21.000 m² großen Grundstück entstehen. Das eigentlich beantragte Baufenster wurde im B-Plan nicht umgesetzt. Tristan Schmidt zeigte noch einmal einen schweren Fehler bei der Definition und Festsetzung von Grundfläche und Geschossfläche auf, stieß bei den Befürwortern allerdings auf wenig Gehör.
Die weitere Beratungsfolge ist am 16. März 2023 im Verwaltungsausschuss (VA, nichtöffentliche Sitzung) und am 21. März 2023 im Gemeinderat. Aufgrund der politischen Mehrheitsverhältnisse in beiden Gremien ist von einer mehrheitlichen Genehmigung des neuen B-Plans auszugehen. Die Wirksamkeit wird vermutlich zum 01. April 2023 durch Veröffentlichung im Amtsblatt des Landkreises Gifhorn eintreten.
B-Plan für Freifeld-PV-Anlagen aufgestellt
Einstimmig hat der Bau- und Umweltausschuss im vierten Versuch die Aufstellung eines B-Planes für sieben Freifeld-PV-Anlagen empfohlen. Stüdes Ortsbürgermeister Tristan Schmidt (B.I.G.) ermahnte das Gremium noch einmal deutlich, besonnen die zu genehmigenden Flächen auszuwählen. Es muss verhindert werden, dass die PV-Anlagen nur theoretisch auf dem Papier Strom erzeugen und zu Lasten aller Bürger:innen hohe Entschädigungszahlungen an die Investoren fällig werden.
Der Netzbetreiber LSW rechnet aufgrund der bisher beantragten Anlagen mit der zehnfachen Einspeisemenge bis 2035. Die jetzt in die B-Planung aufgenommen 7 Flächen haben eine Größe von 81,285 ha. Die Jahres-Stromproduktion könnte rund 83 GWh betragen - mehr als das Dreifache des Gesamtverbrauchs der Gemeinde Sassenburg im Jahr 2021 mit 25 GWh. Im Jahr 2021 wurden mit einem Anteil von rund 72 Prozent bereits 18 GWh selbst über erneuerbare Energien erzeugt.
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