Kontroverse Debatte zur Sanierung der L289
Wenn die Gemeinde Sassenburg viel Geld, sehr viel Geld, in die Hand nimmt, um bei der Sanierung der L289 in der Westerbecker Ortsdurchfahrt verkehrsberuhigende Maßnahmen zu installieren, müssen diese einen maximalen Effekt garantieren. Tun es die Maßnahmen, wie sie in der gemeinsamen Sitzung des Westerbecker Ortsrates mit dem Bau- und Umweltausschuss der Gemeinde beschlossen wurden, nicht, ist dies als Geldverschwendung und purer Aktionismus zu verstehen. Bestes Beispiel dafür ist die neue Fahrbahnverschwenkung auf der B188 in Osloß, die keinerlei Wirkung entfaltet.
In der Sitzung konnten zwar einige Positionen gestrichen oder Richtung Straßenbaubehörde verschoben werden, aber letztendlich werden immer noch zwischen 2,6 und 2,7 Millionen Euro von den ursprünglich veranschlagen 3,1 Millionen Euro den extrem kritischen Haushalt der Gemeinde belasten. Selbst wenn man die zu erwartenden Fördergelder abzieht, bleiben rund stolze 2 Millionen Euro - Kosten die nur durch eine zusätzliche Kreditaufnahme zu finanzieren sind.
Hinzu kommen wieder parteipolitische Spielereien, bei denen von uns B.I.G.´lern eine blinde Zustimmung erwartet wird, obwohl keine unserer Veränderungswünsche in einem Kompromiss Berücksichtigung finden. Beispielsweise hatte der Westerbecker Ortsrat in der letzten Sitzung eine Variante für die nördliche Ortsgrenze einstimmig definiert. In diese Variante, siehe nachfolgendes Bild, haben wir viel Zeit dafür investiert, damit diese zumindest von der Straßenbaubehörde eine Zustimmung findet. Im Hinblick auf den Flächenverbrauch und die Kosten, u. a. wegen der viel kürzeren Fuß-/Radwege, bleibt es die beste Variante, gegen die dann kategorisch gestimmt wird.
Gegen die in der Sitzung beschlossene Variante kommen selbst bei den Befürwortern der Mehrheitsgruppe im Westerbecker Ortsrat nach der Sitzung sofort Zweifel auf. Zweifel, weil die Beschlussfassung schnell und mit Zeitdruck nicht durchdacht wurde. Beschlussstand ist, dass jetzt zwar eine große Fahrbahnverschwenkung mit Querungshilfe beschlossen wurde, aber der dargestellte Fuß- und Radweg aus Kostengründen erst später, mit dem Radweg zwischen Grußendorf und Westerbeck, gebaut werden soll. Wann der Radweg, und ob er jemals gebaut wird, steht seit mindestens 30 Jahren in der Sternen. Somit soll eine Querungshilfe ohne "Anschluss" sinnbefreit gebaut werden. Hinzu kommt, dass diese Variante weiter außerhalb der Bebauung liegt, dadurch eine geringe Akzeptanz bei den Autofahrenden finden wird, und sich der Flächenverbrauch mehr als verdoppelt. Flächen für deren Ankauf noch keine Zustimmung des landwirtschaftlichen Betriebes/Eigentümers vorliegt.
Die finale Entscheidung zum Ausbau der Westerbecker Ortsdurchfahrt wird der Gemeinderat in der Sitzung am 15. Dezember 2022 im Stüder Bürgerhaus treffen. Zuvor wird der Verwaltungsausschuss (VA) in nichtöffentlicher Sitzung tagen. In der B.I.G.-Fraktion mehren sich die Stimmen, dieses Projekt nicht zu unterstützen.
Bildnachweis © B.I.G.-Sassenburg