Kreis streitet die Existenz von Hotspots ab
Der Beitrag "Westerbeck ein MEGA-Hotspot im Landkreis Gifhorn" hat großes Interesse im Landkreis Gifhorn hervorgerufen. Danke für Ihren Zuspruch! Sogar die Lokalpresse hat dieser Beitrag zu einer umfangreicheren Berichterstattung veranlasst und auch in den politischen Gremien wurde die Lage der Corona-Pandemie thematisiert.
Allerdings wurde in der Sitzung des Westerbecker Ortsrates in dieser Woche durch unseren Gemeindebürgermeister Arms (SPD) im Einklang mit dem Landrat Ebel (CDU) die Existenz von Hotspots im Landkreis Gifhorn abgestritten. Trotz zwei bisher unbeantworteten Anfragen an den Landrat zu den Fallzahlen, lässt sich diese Aussage einfach als falsch widerlegen.
Einfachste Statistik
Ob Westerbeck ein Hotspot war, lässt sich einfach errechnen: Bei rund 178.600 Einwohnern im Landkreis Gifhorn und 132 zu bedauernden Todesfällen (Stand 18.02.2021) ergibt das aus diesen Kennzahlen eine durchschnittliche Sterblichkeit von rund 0,74 je 1.000 Einwohner. Für Westerbeck mit rund 2.500 Einwohnern dürfte die durchschnittliche Fallzahl nur bei aufgerundet 2 Todesfällen liegen. Liegt die Fallzahl wie berichtet um einen Faktor weit größer 10 über dem Durchschnitt, handelt es sich in der Ortschaft Westerbeck eindeutig um einem Hotspot - so wie der Landkreis ein Hotspot in Niedersachsen war.
Führungspersönlichkeiten in der Gemeinde Sassenburg und im Landkreis Gifhorn, welche aus den Zahlen offensichtlich keine Rückschlüsse ziehen wollen oder die Einwohner bewusst mit falschen Informationen versorgen, müssen bei der nächsten Wahl im September diesen Jahres ausgetauscht werden.
Impfquote sehr gering
Vor einiger Zeit hat Landrat Ebel in den lokalen Medien verkündet, dass zumindest die erste Runde für die Schutzimpfungen in den Senioren- und Pflegezentren abgeschlossen sei. Da auch Anfragen zur Impfquote nicht durch den Landrat beantwortet werden, haben wir eigene Recherchen durchgeführt.
Auf Basis der vorliegenden Kennzahlen dürfte die Impfquote in den Einrichtungen noch unter 50 Prozent liegen. Dies trifft sowohl auf die meist älteren Bewohner, als auch auf die Pflegenden zu. Gründe für die niedrige Quote sind, dass positiv getestete Personen keine Impfung erhalten haben bzw. die Impfungen abgelehnt werden.
Das durch die Impfungen die Corona-Pandemie aus den Einrichtungen verbannt wird, kann sich insbesondere durch die üblichen Mutationen als Trugschluss erweisen. Weiterhin sind in den Einrichtungen aktive Infektion vorhanden. Der Schutz der Bewohner als auch des Pflegepersonals muss weiterhin an erster Stelle stehen - zielgerichtet und nicht mit flächendeckenden Maßnahmen über den gesamten Landkreis!
Bildnachweis ©B.I.G.-Sassenburg