L289: 40 Prozent mehr Verkehr in Westerbeck
Die Planungen zur Sanierung der L289 im Verlauf der Westerbecker Ortsdurchfahrt sind angelaufen. Mit einem Baubeginn ist jetzt im April 2023 zur rechnen. Vorab erschreckend ist bereits das reine Zahlenwerk.
Waren im Mai 2014 noch durchschnittlich 6150 Fahrzeugbewegungen gezählt worden, waren es im Oktober 2021 schon 8700 Fahrzeuge an einem Tag, die den Knotenpunkt in der Westerbecker Ortsmitte passierten. Besonders erschreckend, dass rund 540 LKW werktäglich durch den Ort rauschen. Und es wird zukünftig nicht besser werden. Sollte die derzeitige Planung für die A39 zur Umsetzung kommen, wird sich der Verkehr durch die Ortsdurchfahrt noch einmal deutlich erhöhen. Besonders der Schwerlastverkehr wird die L289 als kostenfreie "Abkürzung" zur Auffahrt Ehra-Lessin nutzen wollen. Gleiches wäre auch für die Grußendorfer Ortsdurchfahrt gültig, die im Jahr 2025 saniert werden soll.
Wir haben uns daher zum Ziel gesetzt, mit der Sanierung nicht dafür zu sorgen, dass der Verkehr noch flüssiger durch die Ortschaft rollen kann, sondern dass mit möglichst baulichen Maßnahmen die Einhaltung der Geschwindigkeitsbegrenzungen zum Schutz der Anwohner und und schwachen Verkehrsteilnehmer (Fußgänger, Radfahrer, Schulkinder) "erzwungen" werden soll. Eine Verkehrs- und Geschwindigkeitsmessung hatte beispielweise ergeben, dass 7 Prozent der Fahrzeuge vor dem Ortsausgang Richtung Grußendorf bereits schneller als 70 km/h unterwegs sind. "Bauliche Bremsen" an den Ortsein- bzw. Ausgängen sind daher schon fast ein Muss.
Belastungsprobe für Ortsrat
Die Sanierung der L 289 wird zur ersten Belastungsprobe für den neuen Westerbecker Ortsrat werden. Dieser muss wahrscheinlich schon im Januar 2022 darüber entscheiden, welche Maßnahmen umgesetzt werden sollen. Dabei sind Themen, die Sprengstoff enthalten. Dazu gehört zum Beispiel die Entscheidung, ob und welchem Umfang die Sanierung erfolgen soll. Direkt damit verbunden ist, ob tatsächlich 64 Bäume, darunter alle Allee-Bäume, gefällt werden sollen oder müssen. Kommt es zur Grundsanierung, ist die Standfestigkeit der Bäume nicht mehr gegeben.
Weiter muss der Ortsrat entscheiden, wo sich die Bushaltestellen zukünftig befinden werden und ob die "Ringstraße" zur Optimierung des Verkehrsflusses vom "Bokensdorfer Weg" bis zur Einmündung auf die "Hauptstraße" zur Einbahnstraße umgewandelt werden soll. Analysen haben jetzt, also mehr als 10 Jahre nach dem Grundschulbau ergeben, dass die Fahrbahnbreite nicht für einen Begegnungsverkehrs ausgelegt ist. Weder für die Schulbusse noch für PKW! 10 Jahre nach der "gesicherten Erschließung" und Eingaben der Anwohner, die damals als unbegründet zurückgewiesen worden sind.
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