Vorläufig kein Betrieb als Logistik- und Montagezentrum
Große Enttäuschung in der Sassenburg! Wie bereits befürchtet, wird das durch die Wolfsburger Schnellecke Gruppe errichtete Montage- und Logistikzentrum zunächst nicht als solches nutzt. Ab April 2024 sollten eigentlich in dem Montage- und Logistikzentrum durch den jetzt doch öffentlich auftretenden Mieter "Volkswagen" (siehe Beitragsbild) in Triangel Achsen für die Produktion des ID 3 im Werk Wolfsburg vormontiert und Just-in-time in das Werk Wolfsburg angeliefert werden. Das Aus kam dann bereits Mitte März, nachdem die Verlagerung der Produktion des ID 3 von Zwickau nach Wolfsburg aufgrund der schlechten Nachfrage nach E-Autos gestoppt wurde.
Die Halle soll übergangsweise nur als Lagerhalle ohne Zusammenhang einer wertschöpfenden Tätigkeit eines Logistik- oder Montageprozesses genutzt werden. Wann genau eine Nutzung mit Wertschöpfung erfolgt, bleibt unklar. Davon ist aber abhängig, wann und in welchen Umfang Gewerbesteuern in die Kasse der Gemeinde Sassenburg fließen werden. Fest steht jetzt zumindest, dass dies viel später erfolgen wird. Aufgrund des Mietmodels, bei dem die Fa. Schnellecke der Ansprech- und Vertragspartner der Gemeinde Sassenburg ist, kann de Gemeinde keinen Einfluss auf die Nutzung der Halle durch den Mieter der Fa. Schnellecke nehmen.
Im Worst-Case-Szenario bleiben der Gemeinde Sassenburg tatsächlich nur Einnahmen aus der Grundsteuer des Objekts und Gewerbesteuer aus dem gewerblichen Mietverhältnis zwischen Schnellecke und Volkswagen. Trotz Warnungen, die mal wieder ignoriert worden sind, dürften mittlerweile alle politischen Gruppierungen in der harten Realität angekommen sein und Träume von Gewerbesteuereinnahmen von mehreren Millionen Euro im Jahr endgültig geplatzt sein.
Auch ein Rückfluss der noch zu umzusetzenden Investition in die Infrastruktur, die Herstellung der Erschließungsstraße, Ausbau der "Fehringstraße" sowie die Ertüchtigung der K93 mit Fahrbahnverbreiterung und Kreisverkehrsplatz dürfte viel später einsetzen und viele länger dauern. Von der ursprünglich fest angepeilten schwarzen Null für die Gemeinde ist daraus mittlerweile eine siebenstellige rote Zahl von min. 1,5 bis 2 Millionen Euro geworden. Auch aufgrund des noch durchzuführenden Planfeststellungsverfahrens ist mit einer Umsetzung für die K93 im Teilabschnitt Gewerbegebiet bis IGS-Schulzentrum erst im Jahr 2026 zu rechnen.

Zweiter Bauabschnitt vor Umsetzung
Trotz wirtschaftlich zunehmend schwieriger Rahmenbedingungen wird Fa. Schnellecke vermutlich im Mai 2024 damit beginnen, den zweiten Bauabschnitt zu errichten. Geplant ist die Erweiterung der bestehenden Halle um einen Anbau mit einer Größe von rund 20.000 m² bei gleicher Ausführung/Design. Eine Inbetriebnahme durch den Mieter ist ab Mai 2025 vorgesehen. Wie dieser Erweiterungsbau genutzt wird, ist noch offen.
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