L289: Viele offene Fragen zur Sanierung
Lange Zeit war es ruhig um die Ausbauplanung für die L289 innerhalb der Westerbecker Ortsdurchfahrt. Zu lange, denn jetzt sollen oder müssen kurzfristige Entscheidungen gefällt werden. Durch den Zeitdruck gibt es keine durchdachten Entscheidungen mehr.
Jedenfalls verschiebt sich jetzt doch noch einmal der geplante Termin für die Ausschreibung, welche ursprünglich für den November diesen Jahres vorgesehen war, auf Januar 2023. Trotzdem müssen die Planungen bis Mitte Dezember abgeschlossen sein. Leider gibt es noch sehr viele offene Punkte, die bisher keine gute Lösung für die Ortschaft bieten. In der letzten Sitzung des Ortsrates wurden die aktuellen Planstände beraten:
Nördlicher Ortsein- bzw. ausgang
Am nördlichen Ortsein- bzw. ausgang besteht aktuell noch die größte Unsicherheit, ob sich eine Verkehrsberuhigung und eine Querungshilfe umsetzen lassen. Bisher gibt es keine Zusage des Grundstückeigentümers, eine Fläche von nur 211 m² der landwirtschaftlich genutzten Fläche an die Gemeinde abzutreten.
Schwachpunkt des aktuellen Entwurfs ist, dass in Richtung Grußendorf nur eine ganz leichte Verschwenkung, ohne die erforderliche Wirkung, realisiert werden soll. Ein alternativer Vorschlag wurde von unserer Wählergemeinschaft erarbeitet und zur Prüfung an die Gemeindeverwaltung und an die Straßenbaubehörde übergeben. Eine Bereitschaft aufgrund der örtlichen Gegebenheiten einen Kompromiss zu finden ist bisher sehr gering.
Südlicher Ortsein- bzw. ausgang
Am südlichen Ortsein- bzw. ausgang soll eine beidseitige Fahrbahnverschwenkung entstehen. Zur Diskussion steht noch, ob dies innerorts oder außerorts mit der Versetzung der Ortstafel erfolgen soll. Für beide Varianten haben die betroffen Grundstückseigentümer eine Verkaufsbereitschaft signalisiert, die erforderlichen Flächen an die Gemeinde abzugeben. Schwachpunkt des Entwurfs bleibt die Position der Querungshilfe.
Bushaltestelle "Kleine Dorfstraße"
Richtig problematisch wird die Lage und Ausführung der Bushaltstellen. Auf beiden Seiten muss die Haltebucht entfallen, da der Zweckverband Großraum Braunschweig Haltebuchten als „nicht förderfähig“ abgelehnt hat. Nach aktueller Planung sollen jetzt Fahrbahnhaltestellen in einem hochfrequentierten und unübersichtlichen Bereich entstehen. Richtung Gifhorn ist es bei einem an der Haltstelle stehenden Bus nicht mehr möglich, von der Ringstraße auf die Hauptstraße zu fahren. Ein no-go im Schulverkehr, daher keine Zustimmung von uns für diese Variante.
Bushaltestelle "Am Hagen"
Noch problematischer wird die Gestaltung der Bushaltstellen "Am Hagen". Aufgrund einer Stellungnahme der VLG (Verkehrsgesellschaft Landkreis Gifhorn) soll/muss im Verlauf der Ortschaft Westerbeck ein Warteplatz oder eine Busbucht geschaffen werden, damit der Bus 1 bis hin zu 3 Minuten warten kann. Die Stellungnahme der VLG verwundert sehr. U. a. hatte die Geschäftsführung der VLG beim Anschluss des Camps Ehra-Lessien darauf hingewiesen, dass auf der Langläufer-Linie extremer Zeitdruck besteht. Zudem gibt es zahlreiche Beschwerden über Verspätungen und überfüllte Busse.
Der aktuelle Planungsentwurf mit einer zusätzlichen Wartebucht, um auch noch eine Querungshilfe bauen zu können, ist abzulehnen. Dies sieht jedoch die Mehrheit des Ortsrates anders. Auch spielt keine Rolle, dass aufgrund dessen drei weitere Bäume gefällt werden müssen. Insbesondere für die Wirsa-Vertretung kein Problem, denn sie sind ja keine Grünen.
Aufgrund der überörtlichen Bedeutung der Ortsdurchfahrt kann zudem der Westerbecker Ortsrat nicht allein über die Ausbauplanung für die L289 entscheiden. Letztes Wort wird der Gemeinderat haben, weil es auch um viel Geld geht, sehr viel Geld!
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