Klarstellung zu Baumaßnahmen
Die Aller-Zeitung hat am 03.01.2020 einen Bericht „Hier wird in der Sassenburg gebaut“ in der Printausgabe veröffentlicht, zu dem wir einen großen Klarstellungsbedarf sehen und haben Teile des Berichts gegenübergestellt.
Der Bericht ist ein weiteres gutes Beispiel dafür, dass durch eine einseitige Berichterstattung die Bevölkerung nicht objektiv informiert wird, indem ungeprüft nur die Sichtweise des Bürgermeisters veröffentlicht wird. Nach unserer Auffassung hat aber die Redaktion aufgrund ihrer Rolle in der Meinungsbildung vor einer Veröffentlichung die gesellschaftliche Pflicht, die Inhalte auf sachliche Richtigkeit zu prüfen. Trotz wirtschaftlicher Interessen der großen Verlagshäuser darf der journalistische Minimalanspruch nicht einem Kostendruck zum Opfer fallen.
Kita Dannenbüttel schafft keine zusätzlichen Plätze
Aller-Zeitung: "Der neue Kindergarten in Dannenbüttel soll rund 3,9 Millionen Euro kosten – 360 000 Euro Zuschuss für den Krippenbereich fließen in den Gemeindehaushalt zurück. Anfang November war Richtfest, die Fertigstellung ist für September 2020 geplant. Es werden je zwei Kindergarten- und Krippengruppen gebaut. Der Essensraum kann als fünfter Gruppenraum genutzt werden. Dadurch können etwa 90 Kinder mehr betreut werden als bisher, wenn ausreichend Personal vorhanden ist."
Die Kita Dannenbüttel ist dazu da, endlich die Provisorien, mit zum Teil massiver Überbelegung und untergebracht in Gebäuden, welche schon vor Jahren abgerissen werden sollten, abzuschaffen. Da bereits fünf solcher provisorischen Gruppen in Westerbeck und Dannenbüttel bestehen, muss der Essensraum sofort genutzt werden. Die Kita ist zu klein geplant! So ist die Aussage völlig falsch, dass bis zu 90 Kinder zusätzlich betreut werden können.
Alte Schule in Neudorf-Platendorf
Aller-Zeitung: "Seit zwei Jahren laufen Sanierung und Umbau der Alten Schule in Neudorf-Platendorf zur Kulturstätte. Kosten wird das geschätzt rund 2,2 Millionen Euro. Eingeplant ist ein Zuschuss von 1,7 Millionen Euro. Die Fertigstellung ist für 2021 geplant. Im Erdgeschoss soll die Kulturstätte, im Obergeschoss ein Integrationsbereich (DRK, Jugendcafé, Schule) entstehen."
Mit der eigentlichen Sanierung und dem Umbau der Alten Schule in Neudorf-Platendorf zur Kulturstätte wurde noch nicht begonnen! Es bestehen immer noch Differenzen, u. a. mit den Denkmalschutzbehörden,
wie das Untergeschoss umgebaut werden darf. Bisher wurden nur planerische und vorbereitende Tätigkeiten durchgeführt. Durch die Verzögerungen sind bereits zum Jahresbeginn Fördergelder wegen Fristüberschreitung verloren gegangen. Ferner wurde 2019 bereits ein Großteil der veranschlagten Mittel durch Umbuchungen anderweitig ausgeben.
Ausbau in Neudorf-Platendorf
Aller-Zeitung: „Die Baukosten für die beiden Multifunktionsplätze an der Mehrzweckhalle und vor dem Kindergarten in Neudorf-Platendorf belaufen sich auf 900 000 Euro. Der Zuschuss beträgt 400 000 Euro. Die Maßnahmen sollen im Frühjahr 2020 beginnen und bis Ende des Jahres beendet sein."
Der Zuschuss für die beiden Plätze beträgt nur 331.000 Euro. Die Kosten für Planung und Baubetreuung betragen 105.000 Euro. Die Kosten für den Parkplatz hinter der Mehrzweckhalle betragen für die Pflasterarbeiten 296.000 Euro und die Kostenschätzung für den Festplatz beläuft sich auf 505.000 Euro. Für den Festplatz besteht das Risiko, dass der Förderbetrag von 222.000 Euro um 25 Prozent (55.500 Euro) aufgrund von Formalitäten in der Ausschreibung gekürzt wird. Der Eigenanteil der Gemeinde sollte somit 630.500 Euro betragen.
Verwaltungs-Personal und Finanzierung
Aller-Zeitung: „Die Investitionen werden zur Hälfte aus eigenen Mitteln oder durch Zuschüsse gegenfinanziert. Die restlichen Mittel sind über Kredite aufzubringen. Aufgrund der Lage am Finanzmarkt sind Kommunalkredite auch mit langfristigen Laufzeiten zu geringen Zinssätzen zu bekommen. Im Fachbereich 2, zuständig für Baumaßnahmen in der Gemeinde, sind ausreichend Mitarbeiter beschäftigt, um diese Projekte zu begleiten“
Zur Finanzierung der Baumaßnahmen werden mit dem Haushalt 2020 Kredite in Höhe von fast 6.000.000 Euro aufgenommen, wodurch eine Rekord-Neuverschuldung und eine Rekord-Verschuldung entstehen.
Trotz einer Rekord-Beschäftigung im Bauamt werden für fast alle Bauprojekte zusätzliche Leistungen bei Planungsbüros und Architekten zur Objektüberwachung und Objektbetreuung, hauptsächlich zur Bauüberwachung, beauftragt. Die Kosten für die Bauüberwachung betragen rund ein drittel der Planungskosten, die wiederum je nach Auftragsvolumen zwischen rund 12 bis 20 Prozent der Baukosten betragen.
Symbolbild von wal_172619 auf Pixabay