Netz schon wieder an Kapazitätsgrenze
Das erst im Februar 2020 aufgerüstete Netz der Wobcom/Archenet in den Ortschaften Dannenbüttel, Triangel und Westerbeck schwächelt schon wieder. Die vertraglich zugesicherten Brandbreiten werden zu Stoßzeiten, beispielsweise oft am Wochenende, erneut nicht mehr erreicht.
Auf Anfrage hat die Wobcom mitgeteilt: "Durch das steigende Nutzungsverhalten unserer Kunden, mussten wir leider ähnliche Auffälligkeiten* feststellen. Dies kann vereinzelt dazu führen, dass bei der Internetnutzung die Kapazitätsgrenze erreicht wird. Da wir uns derzeit auf andere Standorte fokussieren müssen, muss ich Ihnen leider mitteilen, dass für Ihren Standort keine weiteren Maßnahmen geplant sind und bitte dafür um Ihr Verständnis." *fehlende Performance
Auf Anfrage hat der Netzbetreiber Archenet mitgeteilt: "Als Netzbetreiber der Gemeinde Sassenburg ,die die Infrastruktur auch anderen Netzbetreibern zur Mitnutzung zur Verfügung stellt, kann ich Ihnen mitteilen das uns aktuell keine Einschränkungen innerhalb des Gemeindenetzes bekannt sind."
Tolle und schon fast ein bisschen freche Antworten, die auch auf ein Zuständigkeitsgerangel hinweisen können! Mit anderen Worten müssen Wobcom-Kunden aufgrund fehlender Alternativen diese Kröte bei vollen Nutzungsgebühren schlucken.
Vermarktungsstart für Glasfasernetz unsicher
Der ursprünglich für den 21. April 2021 geplante Vermarktungsstart des Anbieters Giffinet für einen kostenlosen Glasfaseranschluss ist unsicher. Knackpunkt in der Vertragsgestaltung ist immer noch die Integration des wie zuvor beschriebenen schwächelnden gemeindeeigenen 50-Mbit-Netzes aus dem Jahr 2012.
Damit der Start der Vermarktung gesichert gewesen wäre, hätte in der Sitzung des Gemeinderates im März zwischen Anbieter und Gemeinde ein Vertrag beschlossen werden müssen. Dies ist aber nicht geschehen!
Zwei Lösungen gibt es:
1. Die Vermarktung mit der Integration des bestehenden Netzes beginnt erst nach der Vertragsratifizierung durch den Gemeinderat im Juni 2021.
2. Der Anbieter verzichtet auf eine Integration und baut ein völlig autarkes Netz auf. Damit könnte das 50-Mbit-Netz mittelfristig vor der Abschaltung stehen. 800.000 € Steuergelder wären damit versenkt.
Man kann nur hoffen, dass der schnelle Internetzzugang sich nicht allzu lang verzögert und die 60 Prozent Quote erreicht wird. Erst, wenn 60 Prozent der potentiellen Teilnehmer im Vermarktungsgebiet einen Vertrag unterzeichnen, wird auch tatsächlich ausgebaut.
Symbolbild von Gerd Altmann auf Pixabay