Vorschläge zur Entwicklung von Triangel
Wie soll sich Triangel weiter entwickeln? Die Antwort zu dieser wichtigen Frage bleibt seit längerer Zeit der Triangeler Ortsrat schuldig. Die mehrfach angekündigte Bürgerbeteiligung hat nicht stattgefunden. Eigene Ideen hat der Ortsrat bisher nicht entwickelt und Grundsatzentscheidungen ohne Abwägung fahrlässig "durchgewunken".
Ungeachtet dessen will der Ortsrat in der Sitzung am Montag, den 29. März 2021 richtungsweisende Entscheidungen zur Entwicklung der Ortschaft Triangel treffen. Auf Basis der zur Verfügung stehenden Planungsunterlagen haben wir mit den Teilnehmern des Online-Dialogs, leider deutlich weniger als angemeldet, konkrete alternative Vorschläge erarbeitet:
Baugebiet "Zum Holzplatz"
Der von der Verwaltung mit einem Planungsbüro erarbeitete Entwurf des B-Planes zur Gestaltung des neuen Baugebietes "Zum Holzplatz" erntet viel Kritik. Mit einer sehr intensiven Bebauung soll erneut eine Gewinnmaximierung für Investoren im Vordergrund stehen. Das Baugebiet mit sehr kleinen Häusern (Größe von Wochenendhäusern), aber auch sehr großen Hausgruppen, wird völlig anders aussehen, als alle anderen Baugebiete in der Ortschaft und in der Gemeinde. Der dörfliche Charakter ist nicht mehr erkennbar. Die zulässige Bebauung des neuen Baugebietes in Triangel übersteigt sogar noch einmal um 50 Prozent die Bebauung des letzten Baugebietes in Dannenbüttel, welches ebenfalls viel Kritik von den Bürgern geerntet hat.
Alternativ sollen parallel zur Kreisstraße kombinierte Wohn- und Geschäftshäuser entstehen. Gewerbe will gesehen werden! Durch das zentrale Filetstück am Kreisel sollen attraktive Möglichkeiten zur Ansiedelung von Gastronomie, Pizzeria, Eisdiele, Apotheke etc. geschaffen werden. Es soll eine "Ortsmitte" mit einem Dorfplatz und Anlaufstelle mit viel Grün auch für Jugendliche geschaffen werden. Zudem sollen in den Wohn- und Geschäftshäusern bezahlbare 2-Zimmer-Mietwohnungen für junge Menschen, die "erste eigene Wohnung", entstehen, um die jungen Menschen in den Ortschaften zu halten.
Auf einem weiteren Teil der Fläche sollen "angemessene" Einfamilien- und Doppelhäuser mit einer entzerrten und ortstypischen Bebauung entstehen. Selbstverständlich sollen unter gleichen Voraussetzungen auch Flächen geschaffen werden, auf denen Gebäude für echtes betreutes Wohnen entstehen können. Für eine Kindertagestätte gibt es mehrere Alternativen.
Erweiterung Kindertagestätte
Die Kindertagesstätte soll wie bereits im Januar 2019 vorgeschlagen, in erster Wahl an dem derzeitigen Standort mit Einbindung des dahinter dahinter gelegenen Grundstückes, welches sich bereits im Besitz der Gemeinde befindet, erweitert werden.
Nach Fertigstellung des Neubaus könnte das Bestandsgebäude saniert werden. Nach Altbausanierung zieht die Krippe in den Altbau und die Container werden abgebaut. Das bereits vorhandene Außengelände bleibt erhalten. Auch wirtschaftlich bietet die kombinierte Variante mit einem Erweiterungsbau, Sanierung und begrenzter Weiternutzung der Container erhebliche Kostenvorteile.
Nachnutzung "Bock´sche Villa"
Als alternativer Standort für eine zusätzliche Kindertagesstätte oder Außengruppe, bietet sich auch ein Nachnutzungskonzept für die "Bock´sche Villa" am "Glashüttenweg" an. Das Erscheinungsbild und der Pflegezustand von Gebäude und Park haben in der letzten Zeit stark abgebaut.
Das "Grundstück im Grünen" könnte sich zu einem Wohnpark für alle Generationen (Mehrgenerationenhaus) mit Kinderbetreuung entwickeln und Platz für kulturelle Veranstaltungen und eine gemeinsame Freizeitgestaltung für Jung und Alt bieten. Hier soll eine Win-win-Situation für den Investor, dessen Grundstück derzeit nur totes Kapital ist, und die Gemeinde entstehen. Wichtig wäre auch für diesen Bereich, dass das Grundstück nicht verdichtet bebaut wird und der Park erhalten bleibt.
Erneuerung B-Plan "Dorfwinkel"
Den Teilnehmern des Online-Dialoges ist unklar, wer das Verfahren zur Anpassung des Bebauungsplanes treibt und welche Vorteile für die Ortschaft daraus entstehenden sollen. Auf Basis des gültigen B-Planes sind in der letzten Zeit bereits so große Gebäude entstanden, welche sich nicht in das Ortsbild einfügen.
Den B-Plan anzupassen, um dadurch eine weiter verdichtete Bebauung mit ggf. noch größeren Gebäuden zuzulassen, wird durch die Teilnehmer nicht befürwortet. Der dörfliche Charakter und das Ortsbild sollen erhalten bleiben.
Erweiterung des Gewerbegebietes
Die weitere Ansiedelung von Gewerbebetrieben ist grundsätzlich wünschenswert und zu unterstützen.
Daher muss für die Erweiterung des Gewerbegebiets "Rohrwiesen" ein Nutzungs- und Vermarktungskonzept erarbeitet werden, damit das durch die Unternehmen verdiente Geld anteilig in der Gemeinde bleibt. Zudem müssen die Gründe gesucht und gegengesteuert werden, warum beispielsweise die Gewerbegebiete in der Stadt Gifhorn oder in der Gemeinde Wahrenholz "boomen", aber das Gewerbegebiet in der Sassenburg deutlich hinter den Erwartungen zurück bleibt.
Ohne Konzept wird es schwer werden, die erforderlichen Infrastrukturmaßnahmen refinanzieren zu können. Beispielweise hatten der Landkreis und die Straßenbaubehörde kostspielige Anforderungen an die Zufahrt gestellt.
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