Rathaus könnte um die 9 Millionen Euro kosten
Der Neubau des Rathauses in der Gemeinde Sassenburg könnte um die 9 Millionen Euro kosten (min. 8,4 Mio. Euro auf Ist-Kosten Kita Dannenbüttel geschätzt). Auf Basis des von der SPD/CDU-Mehrheitsgruppe im Bauausschuss ohne große inhaltliche Diskussion beschlossenen Raumbedarfes von über 2000 m² können sich die realen Kosten mehr als verdoppeln.
Jetzt wird schon wieder einmal deutlich, dass der Grundsatzbeschluss für den Neubau auf Basis völlig unrealistischer Zahlen getroffen wurde. Erst nach der Entscheidung für einen Neubau explodieren die Kosten. Bisher war man von Gesamtkosten von 3 - 3,5 Millionen Euro ausgegangen.
Finanzierung vollkommen unklar
Die äußerst großzügige Raumplanung mit fast ausschließlich Einzelbüros ist im Hinblick auf die finanzielle Not der Gemeinde mehr als unverschämt. Weder die Gemeindeverwaltung noch die Vertreter der SPD/CDU-Mehrheitsgruppe waren auch auf mehrmaliges Nachfragen von Andreas Kautzsch (B.I.G.) nicht in der Lage, einen Finanzrahmen für das Bauvorhaben bzw. dessen Finanzierung zu nennen.
Scheinbar plant man munter vor sich hin, ohne die finanziellen Möglichkeiten der Gemeinde in den Planungen zu berücksichtigen. Aus der CDU-Fraktion wurde aus Verlegenheit eine Verschiebung des Neubaus um zwei Jahre ins Spiel gebracht - letztendlich haben die Fraktionsmitglieder trotzdem der Planung zugestimmt.
Die Raumbedarfsermittlung hat große Schwächen
Die von der SPD/CDU-Mehrheitsgruppe dominierte Arbeitsgruppe hat zusammen mit einem Planungsbüro eine Raumplanung entwickelt, die große Schwächen hat. Hauptgrund dafür dürfte sein, dass alle Mitglieder der Arbeitsgruppe schon über Jahre/Jahrzehnte nicht mehr im Arbeitsleben stehen und mit ihrem Wissenstand meilenweit hinterherhinken.
Beispielweise entspricht das Raumkonzept mit überwiegenden Einzelbüros nicht den neuesten Erkenntnissen der Arbeitsplatzgestaltung für modern arbeitende Teams. Es gibt einen eindeutigen Trend zu „offenen Büros“ für Teams mit entsprechend eingerichteten Teaminseln. Dadurch wäre eine deutliche Reduzierung der Bürofläche möglich, die Vertreterregelung einfacher und der interne Informationsaustausch gefördert.
Ferner wurde nicht berücksichtigt, dass zukünftig ein Teil der Rathaus-Mitarbeiter im Home-Office, wie in der Corona-Pandemie bereits durchgeführt, arbeiten wird. Auch das der Besucherverkehr mit Umsetzung bzw. deutlicher Erweiterung der digitalen Verwaltung zurückgehen wird, wurde nicht berücksichtigt.
Stimmung in der Bevölkerung
Die auf unserer Homepage durchgeführte Umfrage (nicht repräsentativ) hat ein sehr deutliches Stimmungsbild ergeben. Über 81 Prozent lehnen den Neubau eines Rathauses ab.
Aus den Kommentaren auf unserer Facebook-Seite lässt sich entnehmen, dass die Bürger entsprechend der Position unserer Fraktion andere Vorhaben höher priorisieren.
Bildnachweis © B.I.G.-Sassenburg