Resümee - Wo wäre der Notarzt entlang gefahren?
Der Notbypass in der Westerbecker Ortsmitte während der Sperrung der Kreuzung im Rahmen der Sanierung der Ortsdurchfahrt (L289) ist seit Samstag (03. Augst 2024) Geschichte. Die Frage bleibt, wie wären Notarzt, Krankenwagen, Rollstuhltaxis, Pflegedienste ohne diese Behelfsstraße schnell dahin gekommen, wo Menschen in der Sassenburg oder im nördlichen Landkreis darauf angewiesen waren? Völlig realitätsfremd bleibt der Gedanke, dass all diese Dienste einen langen Umweg hätten fahren müssen.
Schon allein deswegen muss man eine positive Bilanz von der Verkehrsregelung mit Notbypass während der sechswöchigen Sommerferien ziehen. Dazu hat auch auch ein zuverlässiger Auftragnehmer beigetragen, der alle Arbeiten termingetreu mit guter Qualität ausgeführt hat.
Immer wieder scheinen Behörden und Verwaltungen lautstarke Impulse von außen zu benötigen, um doch noch eine gute und zumutbare Lösung für die Bürger zu finden. Teil meiner politischen Arbeit wird es auch zukünftig bleiben, immer wieder diese Impulse zu geben.
Ohne den Impuls durch die Unterschriften-Aktion mit mehr als 1.100 gesammelten Unterschriften in kürzester Zeit wäre nichts in Richtung Lösungsfindung gelaufen. Eigentlich wäre es seit Beginn der Planungen vor mehreren Jahren die Aufgabe und Pflicht der Sassenburger Verwaltung und der Straßenbaubehörde in Wolfenbüttel gewesen, eine Lösung zu präsentieren.
Stattdessen stand man noch in der Bürger-Info schlecht vorbereitet mit leeren Händen dar und trotzdem wurden alle Vorschläge abgelehnt. Das man doch in letzter Minute seiner Pflichtaufgabe nachgekommen ist, mit dem Auftragnehmer eine Lösung erarbeitet hat, verdient kein abfeiern. Das Dienstleistungsprinzip einer Verwaltung für die Bürger scheint nicht ganz bewusst zu sein.
Die Großbaustelle hat und wird auch noch in den nächsten Monaten von uns einiges abverlangen. Ein Großteil der Autofahrer hat sich rücksichtsvoll verhalten. Dies haben Stichpunktkontrollen der Verfügungseinheit der Polizei Gifhorn mit einem Lasermessgerät bestätigt, wobei nur geringfügige Geschwindigkeitsüberschreitungen festgestellt werden konnten.
Trotzdem gab es und wird es leider extreme Ausnahmen geben, weil Autofahrer die aufgestellten Verkehrsschilder einfach ignorieren. Beispielsweise war trotz guter und eindeutiger Beschilderung ein voll beladener Autotransporter, also 40-Tonner, in die Ringstraße eingefahren und ein Fahrzeug vom Flughafentransfer Hannover ist mit gefühlten 100 km/h durch Westerbeck Richtung Grußendorf gerast.
Für die weiteren Bauabschnitte haben wir erneut einen Antrag mit Vorschlägen eingereicht, um die Belastungen für die Bürger möglichst gering zuhalten.
Andreas Kautzsch
Bildnachweis © B.I.G.-Sassenburg