Dienstag, 30. Apr. 24
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Torf­ab­bau endet 2023 - aber nicht ganz

Der wirt­schaft­li­che Torf­ab­bau im Natur­schutz­ge­biet "Gro­ßen Moor" sollte eigent­lich im Jahr 2023 enden. Die zuletzt im Jahr 2014 ver­län­gerte Abbau­ge­neh­mi­gung läuft bis zum Ende die­sen Jahres. 

Aller­dings soll in den Jah­ren 2024 und 2025, bei ungüns­ti­ger Wit­te­rung ggf. auch etwas län­ger, der in Flä­che gela­ger­ter Torf noch in den bestehen­den Abbau­flä­chen ent­nom­men wer­den. Ist nicht bei­des ein Abbau? Um den Unter­schied zwi­schen „Abbau“ und „in der Flä­che gela­ger­ter Torf ent­nom­men“ ver­ste­hen zu kön­nen, benö­tigt man ver­mut­lich ein lang­jäh­ri­ges Stu­dium in Ver­wal­tungs­recht. Viel­mehr scheint mit einem Wort­spiel die aus­lau­fende Abbau­ge­neh­mi­gung unter­lau­fen zu werden. 

Der Land­kreis Gif­horn teilt dazu auf Anfrage mit, dass in den gewach­se­nen Boden des "Gro­ßen Moo­res" nicht mehr ein­ge­grif­fen wer­den darf, um neue Abbau­flä­chen erschlie­ßen zu kön­nen. Die Ent­nahme des bereits gewon­ne­nen Torfs ist eine Folge des Boden­ab­baus mit einer voll­stän­dig ande­ren Qua­li­tät des Ein­griffs. Gewach­se­ner Boden wird nicht geschä­digt. Der frei­ge­legte Torf erfüllt keine posi­tive Funk­tion, wenn er in der Moor­flä­che ver­bleibt. Eine Ver­län­ge­rung von wirt­schaft­li­chen Abbau­ge­neh­mi­gun­gen ist nicht vor­ge­se­hen, es fin­den künf­tig nur noch Maß­nah­men statt, die lang­fris­tig dem Natur-, Moor- und Kli­ma­schutz dienen.

Dazu sol­len in den nächs­ten Jah­ren die noch erfor­der­li­chen Rena­tu­rie­rungs­ar­bei­ten statt­fin­den, um Püt­ten anzu­le­gen und die betref­fen­den Flä­chen auf ein vernäs­sungs­fä­hi­ges Niveau zu brin­gen. Vor­rang hat dabei in jedem Fall eine ord­nungs­ge­mäße Rena­tu­rie­rung der Abbau­flä­chen, damit diese künf­tig einer neuen Moor­ent­wick­lung wie­der zur Ver­fü­gung stehen.

Bild­nach­weis © B.I.G.-Sassenburg

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