Samstag, 20. Apr. 24
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Viele "Auf­re­ger" bei Sanie­rung der Ortsdurchfahrt

Die Fäl­lung von einem Groß­teil der Lin­den aus der "Wes­ter­be­cker Allee" hat für Ent­set­zen gesorgt. Der Charme der Orts­durch­fahrt wurde in weni­gen Stun­den für immer zer­stört. Grund­sätz­lich ist mit der rund 2,7 Mil­lio­nen Euro teu­ren Sanie­rung eine zusätz­li­che inten­sive Ver­sie­ge­lung von Flä­chen ver­bun­den - mehr Beton statt Grün. Schö­ner wird die Ort­schaft Wes­ter­beck mit der Sanie­rung jeden­falls nicht. Man muss nicht über Stein­gär­ten jam­mern, wenn ande­rer­seits die ganze Ort­schaft zuge­pflas­tert wird. Zwar sind Ersatz­pflan­zun­gen im Ver­hält­nis 1 zu 1 vor­ge­se­hen, jedoch nicht in der Orts­lage. Beson­ders in Sied­lun­gen sind Bäume für das Klima wichtig. 

Die Pläne wur­den erst wenige Tage vor der Bera­tung zur Ver­fü­gung gestellt. Orts­bür­ger­meis­ter Ste­fan Lip­pel (CDU) muss sich mit sei­nen bei­den Stell­ver­tre­tern den Vor­wurf gefal­len las­sen, wie­der ein­mal unter Zeit­druck Ent­schei­dun­gen getrof­fen zu haben, über deren Wir­kung wohl nicht rich­tig nach­ge­dacht wurde. Zudem ist noch völ­lig unklar, wann die Sanie­rung star­tet und wie der Sanie­rung der inner­ört­li­che Ver­kehr umge­lei­tet wer­den soll. Die Sper­rung vom Wochen­ende ver­lief ziem­lich chaotisch. 

Weil unsere B.I.G.-Fraktion die Beschlüsse nicht unter­stützt hat, zum Teil wegen der hohen Kos­ten oder wegen der Umset­zung der Sanie­rung, sind wir zumin­dest im Wes­ter­be­cker Orts­rat der Buh­mann. Für uns gibt es viele "Auf­re­ger", die unsere Ent­schei­dung ein­fach verdeutlichen: 

2,5 m hohe Beton­wand entsteht

Um Platz für die Fahr­bahn­ver­schwen­kung zu schaf­fen, soll der Lärm­schutz­wall etwas abge­tra­gen wer­den. Um jedoch die Sta­bi­li­tät sicher­zu­stel­len, wird eine wei­tere bis zu 2,5 m hohe Beton­wand aus Win­kel­stüt­zen gegen­über der Bus­hal­te­stelle ent­ste­hen. Sind nicht die vor­han­de­nen Lärm­schutz­wände wei­ter Rich­tung Orts­mitte häss­lich genug? Ob eine Rea­li­sie­rung mög­lich ist, wurde noch nicht abschlie­ßend geklärt, da die neue Beton­wand den Lärm auf die andere Stra­ßen­seite reflek­tiert. Schall­schutz­gut­ach­ten ste­hen noch aus. Der Nut­zen der teu­ren Fahr­bahn­ver­schwen­kung ist auf­grund der bau­li­chen Umset­zung selbst unter Exper­ten umstrit­ten, da diese auch noch über einen "Not­aus­gang" ver­fügt, durch den gera­de­aus gefah­ren wer­den kann. Bau­li­che und kos­ten­güns­ti­gere Alter­na­ti­ven gibt es - alle jedoch poli­tisch abgelehnt. 

Que­rungs­hilfe wird verlegt

Die Que­rungs­hilfe zur Bus­hal­te­stelle "Hin­ter den Gras­hö­fen" wird "hin­ter" die Bus­hal­te­stelle ver­legt. Wer­den die Fuß­gän­ger den Umweg gehen oder doch den direk­ten Weg? Grund für die Ver­le­gung ist die Ver­län­ge­rung der Links­ab­bie­ger­spur in die Straße "Im Flass­ro­den". Wird über­haupt eine Abbie­ge­spur von über 40 Metern Länge für 6 - 8 Fahr­zeuge benö­tigt? Sicher nicht! Eine von uns bean­tragte Ver­kür­zung der Links­ab­bie­ger­spur wurde sowohl vom Orts­rat als auch dem Gemein­de­rat abgelehnt. 

Hohe Kos­ten für die Straßenbeleuchtung

Im Rah­men der Sanie­rung soll die Stra­ßen­be­leuch­tung für rund 360.000 Euro erneu­ert wer­den. Die Anzahl der Stra­ßen­lam­pen wird sich ver­drei­fa­chen. Trotz Umstel­lung auf LED-Leucht­mit­tel wer­den die Strom- und Unter­hal­tungs­kos­ten für die Stra­ßen­be­leuch­tung anstei­gen. Über die Stra­ßen­be­leuch­tung wurde in den Sit­zun­gen nicht ein­mal gesprochen. 

Bus­bucht entfällt

Die Bus­buch­ten ent­lang der Haupt­straße ent­fal­len, um För­der­gel­der für den bar­rie­re­freien Aus­bau zu erhal­ten. Beson­de­ren Effekt hat dies auf die Bus­hal­te­stelle "Kleine Dorf­straße". Bei einem auf der Fahr­bahn ste­hen­den Bus ist keine Aus­fahrt aus der "Ring­straße" mehr mög­lich. Zu befürch­ten ist auch, dass Auto­fah­rer wie auf der B188 in Osloß die Que­rungs­hilfe umfah­ren, weil der Bus nicht über­holt wer­den kann. Eine gleich­mä­ßige Neu­ver­tei­lung der Bus­halts­tel­len wurde poli­tisch abgelehnt. 

Que­rungs­hilfe ohne Anschluss

An der nörd­li­chen Orts­grenze wird zwar eine Fahr­bahn­ver­schwen­kung mit Que­rungs­hilfe gebaut, die Que­rungs­hilfe wird jedoch aus Grün­den der Ein­spa­rung zunächst nicht mit einem Fuß-/Rad­weg ange­schlos­sen. Die in den Plä­nen dar­ge­stell­ten Wege (rote Linien) sol­len erst mit der Erstel­lung des Rad­we­ges Gru­ßen­dorf-Wes­ter­beck gebaut wer­den. Wann das erfol­gen soll, steht in den Ster­nen bzw. es wird schon 30 Jahre dar­über gespro­chen. Ein Ein­trag im Schwarz­buch des Bun­des der Steu­er­zah­ler dürfte sicher sein. 

Bild­nach­weis © B.I.G.-Sassenburg

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