Unterzeichnung des Vertrags steht kurz bevor
In der letzten Sitzung des Verwaltungsausschusses hat die Gemeindeverwaltung mitgeteilt, dass die Vertragsunterzeichnung mit dem Investor der Schweinemastanlage zwischen Dannenbüttel und Westerbeck und der Gemeinde kurz bevorsteht, da nur noch wenige Details abzustimmen sind.
Wir fragen uns natürlich, welche Details das noch sein können, denn eigentlich hat der Gemeinderat einem Vertragsentwurf bereits zugestimmt und nur noch redaktionelle, aber keine inhaltlichen, Änderungen zugelassen. Nach unserer Auffassung müssten inhaltliche Änderungen dann vor Vertragsabschluss erneut vom Gemeinderat beraten werden. Besonders wichtig wäre zu wissen, ob der Bürgermeister dem Investor in den Verhandlungen weitere Zugeständnisse gemacht hat.
Fraglich bleibt weiterhin die grundsätzliche Sinnhaftigkeit von diesem Bauvorhaben in Zeiten eines Überangebots und Preisverfalls von Schweinefleisch. Innerhalb von zehn Jahren nahm der Verbrauch an Schweinefleisch um fast zwölf Prozent ab und der Kilopreis hat sich nur auf einem sehr niedrigen Niveau stabilisiert.
Immer mehr Konsumenten verändern ihr Kaufverhalten und setzen auf hochwertige Qualitätsware aus nachhaltiger Produktion mit tiergerechten Haltungsbedingungen oder verzichten ganz auf Fleischprodukte. Die Mast lässt sich für die Betreiber nur noch wirtschaftlich darstellen, weil EU, Bund und Länder die Fleischproduktion stark subventionieren. Mit jeder neuen Anlage und zusätzlicher Produktionskapazität dreht sich der Strudel aus Preisverfall und Überkapazität immer schneller.
Mit anderen Worten gesagt, investiert der Investor in Zeiten von LED-Technik in eine Fabrik für konventionelle Glühbirnen, die keine Abnehmer mehr finden. Zudem werden alle Bemühungen zum Klima- und Umweltschutz von Gemeinde und Bürgern einen derben Rückschlag durch die hohen Immissionen der Anlage erleiden, denn der Filter reduziert bestenfalls die Geruchsimmissionen, mehr nicht!