Westerbeck: Ortsrat tagt bis 23:20 Uhr
Bis spät in die Nacht tagte der Westerbecker Ortsrat in seiner letzten Sitzung. Gründe dafür waren der späte Beginn der Sitzung um 19:30 Uhr sowie eine intensive und teils auch kontrovers geführte Debatte um das Hauptthema "Sanierung der Ortsdurchfahrt", die im April 2023 beginnen soll.
Zusammenfassend muss allerdings gesagt werden, dass sich die neu gebildete Mehrheitsgruppe aus CDU/SPD/Wirsa im Ortsrat darauf eingeschossen hat, die gestellten B.I.G.-Anträge zu zerfleischen, ohne selbst Lösungsansätze aufzuzeigen. Grundsätzlich bleibt unklar, welche Mission oder Interessen ein Teil der neuen Mitglieder des Ortsrates wirklich verfolgt.
Die zuvor beschriebene Vorgehensweise betrifft insbesondere das aufwendig mit einem Fachbetrieb erarbeite Konzept incl. Kostenschätzung zum Erhalt eines Teils der Allee-Bäume. Die Zweifler im Ortsrat und im Verwaltungsausschuss, der mittlerweile das Dagegen-Votum des Ortsrates bestätigt hat, überwiegen. Vielmehr setzt die Mehrheitsgruppe auf ein begleitendes Gutachten, dessen Ergebnis vorhersehbar ist, weil Straßenbäume fast nie die hohen Anforderungen erfüllen. Es ist nach wie vor davon auszugehen, dass jeder Baum Opfer der Motorsäge wird und nur wenige durch eine deutlich kleinere Neupflanzung ersetzt werden. "Dagegen" scheint also mehr das neue "Dafür" zu sein.
Gleiches trifft zu, einen Kompromiss für die Lage der Bushaltestellen zu finden oder die Breite von Querungshilfen so zu wählen, dass diese sowohl für die Schulwegsicherung als auch für den Verkehrsfluss, hier insbesondere den Abbiegeverkehr in/aus der Ringstraße, vertretbar sind. Abgelehnt wurde auch, am nördlichen Ortseingang/Ortsausgang eine bauliche Tempobremse auszuplanen. Hier setzt die Mehrheitsgruppe auf den seit langem geplanten, aber bisher nicht ansatzweise terminierten, Radwegebau. Realistisch betrachtet ist nicht davon auszugehen, dass der Radweg zwischen Grußendorf und Westerbeck in der aktuellen Wahlperiode bis 2026 realisiert wird.
Straßenbaubehörde signalisiert entgegenkommen
Aber es waren auch einstimmige Entscheidungen möglich! Die noch in einem Vorgespräch strickte Ablehnung der niedersächsischen Straßenbaubehörde gegen die lange von uns geforderten baulichen Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung scheint gebrochen zu sein. Einen besonders großen Effekt dürfte die durch "bauliche, aber zulässige Tricks" beschlossene Reduzierung der Fahrbahnbreite im gesamten Verlauf der Ortsdurchfahrt um fast einen Meter auf "nur" noch 6,5 Meter haben. Die Gemeindeverwaltung hat den Planungsauftrag bekommen, nur noch Bereiche aufzuzeigen, in denen die reduzierte Fahrbahnbreite baulich nicht umsetzbar ist.
Für den südlichen Ortseingang/Ortsausgang soll eine bauliche Tempobremse ausgeplant werden, die gleichzeitig die Querung zur Bushaltstelle und die Verkehrsführung optimiert. Die niedersächsische Straßenbaubehörde hat jetzt auch hier ihre Zustimmung unter der Voraussetzung signalisiert, dass die zusätzlichen Kosten von der Gemeinde Sassenburg zu 100 % übernommen werden. Die einmalige Chance für mehrere Jahrzehnte sollte uns das wert sein.
Die weitere Beratung zur Sanierung der Ortsdurchfahrt findet unter Einbeziehung des Westerbecker Ortsrates in der Sitzung des Bau- und Umweltausschusses am 10. Februar 2022 statt.
Bildnachweis ©B.I.G.-Sassenburg