Beratung zur Straßenausbausatzung erneut abgesetzt
In der Gemeinde Sassenburg ticken die Uhren anders! Obwohl schon mehrere Städte und Gemeinden im Umkreis der Gemeinde Sassenburg die Straßenausbausatzung abgeschafft haben, bleibt in der Sassenburg die Zeit stehen.
So hat der Bauausschuss der Gemeinde Sassenburg erneut mit den Stimmen der SPD/CDU-Mehrheitsgruppe unseren Antrag zur Abschaffung der Straßenausbausatzung von der Tagesordnung genommen. Laut dem Vorsitzenden des Ausschusses, Claus Schütze (SPD), sei der Bauausschuss nicht das richtige Gremium, um dieses Thema zu beraten. Dabei ist der Bauausschuss genau die richtige Adresse für dieses brisante Thema, weil in diesem Ausschuss die Entscheidungen über die Ausbauart bzw. die dadurch entstehenden Kosten und deren Einhaltung getroffen werden.
Die Absetzung war auch eine große Enttäuschung für die rund 20 Anwohner des Grußendorfer "Heideweges", welche extra aufgrund des Themas an der Sitzung als Zuhörer teilgenommen haben. Der "Heideweg" soll demnächst im Rahmen der "Dorfentwicklung" ausgebaut werden. Zwischenzeitlich haben sich die Kosten auf rund 1,5 Millionen Euro fast verdoppelt und der zwischen Gemeinde und Anlieger aufzuteilende Anteil ist somit auch gestiegen.
Allerdings möchte sich der Ausschuss auch mit mit dem Thema Kostensteigerung nicht befassen. So wurde der Antrag von Andreas Kautzsch (B.I.G.), wiederum von der SPD/CDU-Mehrheitsgruppe abgelehnt, sich anstatt der Straßenausbausatzung ausschließlich mit den Kosten und der Ausbauweise zu befassen. Die Mehrheit der Mitglieder des Bauausschusses ist offenbar nicht bereit, Verantwortung für dieses brisante Thema zu übernehmen.
Zudem spielt es grundsätzlich für die Anwohner keine Rolle, ob es sich formell um einen Ausbau oder eine Erschließung nach einem Zeitfenster von 40 bis 50 Jahren handelt. Grundsätzlich können die Kosten durch die Einnahmen aus der Grundsteuer gedeckt werden. Zusätzlich haben Anwohner in der Einwohnerfragestunde auf aktuelle Gerichtsurteile verwiesen, dass nach so einem langen Zeitfenster keine Erschließungsbeiträge mehr abgerechnet werden dürfen.
Grundsätzlich muss eine hohe Belastung der Anlieger durch Beiträge verhindert werden. Daher ist auch der Redebeitrag von Lutz Berneis (CDU) unverschämt, der zum Schluss der Sitzung den Anwohnern ein "jammern" vorwarf.
Bildnachweis: ©B.I.G.-Sassenburg