Kaum Beschränkungen für Quartier in Grußendorf
Die Pläne eines Investors zur Entwicklung eines neuen Quartiers in Grußendorf entpuppen sich bei genauer Betrachtung als Mogelpackung. Nach einer intensiven Beratung im Bauausschuss hat der Investor trotz Warnungen weitestgehend freie Hand.
Der Investor, in Person die Geschäftsführer der diversen Betreibergesellschaften am Bernsteinsee, will mit "bunten Bildchen" ohne Aussagekraft eine intensive, verdichtete Bebauung mit einer hohen Flächenversiegelung verschleiern. Zumindest der Grußendorfer Ortsrat incl. Ortsbürger sind bereits darauf reingefallen. Ohne Einfluss zu nehmen, hatte der Ortsrat einstimmig die Pläne durchgewunken.
Unverständnis herrscht besonders darüber, dass es dem Investor, der mit seinen Geschäftspartnern die völlig chaotische Situation am Bernsteinsee zu verantworten hat, quasi als "Dankesgeschenk" ermöglich wird, erneut hohe Gewinne einzustreichen. Desweiteren gibt es ernst zu nehmende Hinweise, dass sogar der Gemeindebürgermeister an der Vermittlung des Grundstücks an den Investor beteiligt war.
Unter dieser Voraussetzung tat sich dann der Bauausschuss besonders schwer, Beschränkungen für die Bebauung frühzeitig in den Entwicklungszielen festzulegen. Jeweils mit knapper Mehrheit wurden unsere Anträge angenommen, die Firsthöhe auf 8 Meter, Dachhöhe der Grundschule, zu begrenzen und je Wohneinheit zwei Stellplätze vorzusehen. Nicht angenommen wurde der Antrag, den Grad der Flächenversiegelung festzulegen.
Trotz der Beschlüsse des Bauausschusses ist keineswegs gesichert, dass diese Beschränkungen auch durch den Verwaltungsausschuss am 20.02.2020 bestätigt werden. Es ist zu vermuten, dass dem Investor bereits in "dunklen Hinterzimmern" per Handschlag eine Zusage für sein Konzept gegeben wurde und Ratsmitglieder im Schutze der Nichtöffentlichkeit anders abstimmen werden.
Neue Flächennutzungspläne beschlossen
Im Bauausschuss wurden u.a. auch noch folgende Vorentscheidungen für die Änderung folgender Flächennutzungspläne getroffen, obwohl dabei etwas "gemauschelt" wird:
- In Grußendorf wird eine "Fläche für den Gemeinbedarf" am "Eichenweg" für den möglicherweise dort geplanten Neubau eines Feuerwehrgerätehauses geschaffen. Die dort auch geplante Wohnbebauung wird "unterschlagen".
- In Neudorf-Platendorf wird eine Fläche für das Baugebiet Mitte, 2. Abschnitt, Suhl´sche Fläche, in eine "gemischte Baufläche" umgewandelt obwohl dort ausschließlich eine Wohnbebauung erfolgen soll.
- Das Gebiet "Auf der Heide" wird trotz der Diskussion um die Wochenendhausgebiete als solches formell gewidmet.
- Die Umwandlung der Fläche für das neue Baugebiet "Am Holzplatz" in Triangel in eine "gemischte Baufläche" erfolgt erst, wenn eine Freistellung für eine Teilfläche durch die Deutsche Bahn erfolgt ist.
Für unsere Wählergemeinschaft viele gute Gründe, um der Änderung der Flächennutzungspläne nicht zuzustimmen.
Bildnachweis: ©B.I.G.-Sassenburg