Samstag, 12. Okt. 24
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Kaum Beschrän­kun­gen für Quar­tier in Grußendorf

Die Pläne eines Inves­tors zur Ent­wick­lung eines neuen Quar­tiers in Gru­ßen­dorf ent­pup­pen sich bei genauer Betrach­tung als Mogel­pa­ckung. Nach einer inten­si­ven Bera­tung im Bau­aus­schuss hat der Inves­tor trotz War­nun­gen wei­test­ge­hend freie Hand.

Der Inves­tor, in Per­son die Geschäfts­füh­rer der diver­sen Betrei­ber­ge­sell­schaf­ten am Bern­stein­see, will mit "bun­ten Bild­chen" ohne Aus­sa­ge­kraft eine inten­sive, ver­dich­tete Bebau­ung mit einer hohen Flä­chen­ver­sie­ge­lung ver­schlei­ern. Zumin­dest der Gru­ßen­dor­fer Orts­rat incl. Orts­bür­ger sind bereits dar­auf rein­ge­fal­len. Ohne Ein­fluss zu neh­men, hatte der Orts­rat ein­stim­mig die Pläne durch­ge­wun­ken.

Unver­ständ­nis herrscht beson­ders dar­über, dass es dem Inves­tor, der mit sei­nen Geschäfts­part­nern die völ­lig chao­ti­sche Situa­tion am Bern­stein­see zu ver­ant­wor­ten hat, quasi als "Dan­kes­ge­schenk" ermög­lich wird, erneut hohe Gewinne ein­zu­strei­chen. Des­wei­te­ren gibt es ernst zu neh­mende Hin­weise, dass sogar der Gemein­de­bür­ger­meis­ter an der Ver­mitt­lung des Grund­stücks an den Inves­tor betei­ligt war. 

Unter die­ser Vor­aus­set­zung tat sich dann der Bau­aus­schuss beson­ders schwer, Beschrän­kun­gen für die Bebau­ung früh­zei­tig in den Ent­wick­lungs­zie­len fest­zu­le­gen. Jeweils mit knap­per Mehr­heit wur­den unsere Anträge ange­nom­men, die First­höhe auf 8 Meter, Dach­höhe der Grund­schule, zu begren­zen und je Wohn­ein­heit zwei Stell­plätze vor­zu­se­hen. Nicht ange­nom­men wurde der Antrag, den Grad der Flä­chen­ver­sie­ge­lung festzulegen. 

Trotz der Beschlüsse des Bau­aus­schus­ses ist kei­nes­wegs gesi­chert, dass diese Beschrän­kun­gen auch durch den Ver­wal­tungs­aus­schuss am 20.02.2020 bestä­tigt wer­den. Es ist zu ver­mu­ten, dass dem Inves­tor bereits in "dunk­len Hin­ter­zim­mern" per Hand­schlag eine Zusage für sein Kon­zept gege­ben wurde und Rats­mit­glie­der im Schutze der Nicht­öf­fent­lich­keit anders abstim­men werden. 

Neue Flä­chen­nut­zungs­pläne beschlossen

Im Bau­aus­schuss wur­den u.a. auch noch fol­gende Vor­ent­schei­dun­gen für die Ände­rung fol­gen­der Flä­chen­nut­zungs­pläne getrof­fen, obwohl dabei etwas "gemau­schelt" wird: 

  • In Gru­ßen­dorf wird eine "Flä­che für den Gemein­be­darf" am "Eichen­weg" für den mög­li­cher­weise dort geplan­ten Neu­bau eines Feu­er­wehr­ge­rä­te­hau­ses geschaf­fen. Die dort auch geplante Wohn­be­bau­ung wird "unter­schla­gen".
  • In Neu­dorf-Pla­ten­dorf wird eine Flä­che für das Bau­ge­biet Mitte, 2. Abschnitt, Suhl´sche Flä­che, in eine "gemischte Bau­flä­che" umge­wan­delt obwohl dort aus­schließ­lich eine Wohn­be­bau­ung erfol­gen soll.
  • Das Gebiet "Auf der Heide" wird trotz der Dis­kus­sion um die Wochen­end­haus­ge­biete als sol­ches for­mell gewidmet.
  • Die Umwand­lung der Flä­che für das neue Bau­ge­biet "Am Holz­platz" in Tri­an­gel in eine "gemischte Bau­flä­che" erfolgt erst, wenn eine Frei­stel­lung für eine Teil­flä­che durch die Deut­sche Bahn erfolgt ist. 

Für unsere Wäh­ler­ge­mein­schaft viele gute Gründe, um der Ände­rung der Flä­chen­nut­zungs­pläne nicht zuzustimmen. 

Bild­nach­weis: ©B.I.G.-Sassenburg

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