Böses Erwachen für Heideweg-Anwohner
Für die Anwohner des "Heideweges" in Grußendorf, welche auf einen kostengünstigen Ausbau ihrer Anliegerstraße im Rahmen des Programms zur Dorfentwicklung gehofft haben, gibt es ein böses Erwachen.
Zum einen sind die Gesamtkosten von 880.506 € Brutto (2015) auf jetzt geschätzte 1.480.000 € angestiegen und zum anderen haben sich die Förderbedingungen verändert, sodass jedes Projekt nur noch mit maximal 500.000 € gefördert wird. Die zwischen Anliegern und Gemeinde aufzuteilenden Kosten steigen damit auf 980.000 € an und liegen damit deutlich über den ursprünglichen Kosten von 880.506 €.
Grund für die Kostensteigerung um 70 Prozent sind die allgemeinen gestalterischen Förderbedingungen der Dorfentwicklung. Beispielsweise müssen für eine gute Bewertung Straßenlaternen verwendet werden, deren Preise rund das dreifache einer Standard-Straßenlaterne betragen.
Um überhaupt eine Chance zur Aufnahme im Förderprogramm zu erhalten, musste die beschauliche, und eigentlich für die dörfliche Verkehrsinfrastruktur unbedeutende, Anliegerstraße in das Fahrradwegenetz der Gemeinde aufgenommen werden. Ohne diese zusätzlich "Maßnahme" wurde der Förderantrag im ersten Anlauf abgelehnt. Jetzt entstehen durch Rastplätze etc. weitere Kosten.
Förderung nicht immer sinnvoll
In der Vergangenheit hatten wir uns dafür ausgesprochen, den Heideweg mit verkehrsberuhigenden Maßnahmen ohne Schnickschnack auszubauen, und nicht auf eine mögliche Förderung zu warten.
Die SPD-CDU-Mehrheitsgruppe hat den Ausbau mehrfach zurückgestellt. Jetzt zeigt sich, dass durch die Förderung weder ein finanzieller Vorteil für die leere Gemeindekasse noch für die Anlieger entsteht. Darüberhinaus wollen wir die Anliegerbeteiligung grundsätzlich abschaffen.
Auch in anderen Fällen, beispielsweise bei der Sanierung eines Wirtschaftsweges, sind im Nachinein hohe Kosten trotz Förderung für die Gemeinde entstanden.
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