Montag, 16. Juni 25
Beiträge/ThemenGemeinde

Demo­kra­tie­ver­ständ­nis - Unsere enga­gierte Arbeit in der Kritik

Was ist das denn bitte für ein Demo­kra­tie­ver­ständ­nis? Unsere B.I.G.-Fraktion, und ins­be­son­dere ich als deren Vor­sit­zen­der und Spre­cher, wer­den aus den Frak­tio­nen der SPD und den Grü­nen im Rat der Gemeinde Sas­sen­burg dafür ange­grif­fen, das wir mit wei­tem Abstand aktivste Frak­tion sind. Wir neh­men unsere Ver­ant­wor­tung aus unse­ren Man­da­ten gegen­über unse­ren Wäh­lern und Bür­gern sehr ernst. 

Ins­be­son­dere das Stel­len von Anträ­gen wird aus dem Miss­ver­ständ­nis her­aus kri­ti­siert, das eigent­lich die Poli­tik die Ver­wal­tung steu­ert und NICHT der Bür­ger­meis­ter und die Ver­wal­tung den Gemein­de­rat. Des­we­gen ist der Bür­ger­meis­ter auch den Rats­mit­glie­dern gegen­über nicht wei­sungs­be­fugt.

In der jetzt fast seit vier Jah­ren lau­fen­den Wahl­pe­ri­ode haben wir 136 schrift­li­che Sach- und Ände­rungs­an­träge für den Rat der Gemeinde Sas­sen­burg und 18 Anträge für den Kreis­tag gestellt. Alle Anträge sind sach­lich gut begrün­det, weil wir unsere Ideen und The­men zum wohl der Bür­ger in der Gemeinde Sas­sen­burg und im Land­kreis Gif­horn ein­brin­gen wollen. 

Das diese Ideen gut sind, aber oft aus poli­ti­schen Befind­lich­kei­ten grund­sätz­lich abge­lehnt wer­den, war in den letz­ten Wochen gut zu erken­nen. Mit vie­len Jah­ren Verzö­ge­rung, zum Nach­teil der Bür­ger, ist dann letzt­end­lich doch eine Umset­zung erfolgt. Kein ein­zi­ger die­ser Anträge ist ein "Spaß­an­trag" gewe­sen, wie diese schon im Kreis­tag zur Beschäf­ti­gung von Poli­tik und Ver­wal­tung gestellt wor­den sind. 

Nur weil es die ande­ren Frak­tio­nen nicht machen, sol­len wir unsere Arbeit auch vernachlässigen?

Oppo­si­tion hat eine wich­tige Kontrollfunktion

Auch das wir unsere Kon­troll­funk­tion als Oppo­si­tion gegen­über Gemein­de­rat und Ver­wal­tung ent­spre­chend den Rege­lun­gen der Nie­der­säch­si­schen Kom­mu­nal­ver­fas­sung zu eini­gen Vor­gän­gen wahr­neh­men, wird als "Stör­feuer" aus­ge­legt. Geht es nach dem Wil­len der SPD-Frak­tion, sol­len diese wich­ti­gen demo­kra­ti­schen Grund­rechte wei­ter regle­men­tiert und ein­ge­schränkt werden. 

Weil sich in der Kom­mu­nal­po­li­tik meist Frei­zeit­po­li­ti­ker wie wir enga­gie­ren, und keine stu­dier­ten Ver­wal­tungs­wirte, las­sen wir einige wenige Vor­gänge durch ein Kon­troll­organ wie der Kom­mu­nal­auf­sicht prü­fen. Meist sehr kom­plexe Fra­ge­stel­lun­gen, auf die unsere Gemein­de­ver­wal­tung oder sogar die Kom­mu­nal­auf­sicht selbst keine rechts­si­chere Ant­wor­ten haben oder es dazu Prä­ze­denz­fälle gibt. 

Bei­spiels­weise hat sich die Kom­mu­nal­auf­sicht des Land­krei­ses Gif­horn unse­rer Rechts­po­si­tion ange­schlos­sen, dass der Ver­fah­rens­weg für ein Abwei­chungs­ver­fah­ren in Sachen Wind­kraft-Anla­gen falsch war, eine Auf­trags­ver­gabe über einen Wert von 36.000 Euro hätte aus­ge­schrie­ben wer­den müs­sen und der Haus­halt für die­ses Jahr bereits durch eine Ein­zel­ab­stim­mung rechts­kräf­tig gewor­den ist. Sau­bere Oppo­si­ti­ons­ar­beit ist das!

Die Kri­tik zeigt deut­lich auf, wer ein fal­sches Ver­ständ­nis von der Demo­kra­tie hat!

Aber es gibt auch Hoff­nung, so hat ein Kreis­tags­ab­ge­ord­ne­ter der Grü­nen-Gruppe in der letz­ten Sit­zung des Kreis­ta­ges mein Enga­ge­ment und Betei­li­gung in den Sit­zun­gen aus­drück­lich posi­tiv hervorgehoben. 

Andreas Kau­t­zsch

Bild­nach­weis © B.I.G.-Sassenburg

error: Der Inhalt ist urheberlich geschützt