Europawahl - Sassenburger als "Dreck" betitelt
Aufgrund des guten Wahlergebnisses für die "Alternative für Deutschland" (AfD) bei der Europawahl von rund 23 Prozent sind die Sassenburger Bürger in einem zwischenzeitlich wieder gelöschten Kommentar im sozialen Netzwerk Facebook pauschal als "Dreck" betitelt worden. Damit ist für mich eine Grenze des Ertragbaren überschritten, auch wenn das Agieren und die Ziele der AfD sicher streitbar sind.
Das Wahlergebnis ist für mich keine Überraschung. Die Regierungsparteien sind mit ihrer Politik für das Wahlergebnis selbst verantwortlich, weil man es nicht schafft, Antworten für die brennenden Themen der Bürger zu finden, diese stattdessen weg ignoriert, tot schweigt oder anderen die Schuld gibt. Ein Großteil der Wähler wird die AfD nicht gewählt haben, weil die Partei so gut ist, sondern weil die Regierungsparteien so schlecht sind. Die Mitglieder dieser Parteien, kennen die Gründe für das schlechte Abscheiden ganz genau. Sie sind aber nicht mal ehrlich zu sich selbst!
Besonders bei der SPD sehe ich Parallelen in der Arbeit in der Gemeinde Sassenburg und im Bund. Anstatt sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, wird wegen eigener Ideenlosigkeit ein ständiges Kasperletheater auf Kindergartenniveau produziert. Die SPD Sassenburg wurde somit auch direkt für ihre Arbeit in unserer Gemeinde bestraft. Die angezettelten Kampagnen, auf persönliche Diffamierung abgezielt, kommen bei den Wählern nicht gut an. Statt den Interessen der Bürger stehen oft persönliche Interessen im Vordergrund.
Selbst das von Sarah Wagenknecht neu gegründete Bündnis (BSW) wird mittlerweile als "extremistisch" bezeichnet. Die Forderung des Bündnisses nach einer gerechten Rente kann ich nur voll unterstützen. Wer in Deutschland 45 Jahre Vollzeit gearbeitet hat, muss von seiner Rente gut leben können. Alles was neu ist und nicht die Meinung von CDU, Grünen und SPD vertritt, wird sofort in die rechte Ecke gestellt. Hat man Pech, ist man "Nazi". Besonders dann, wenn die sachlichen Gegenargumente ausgehen. Auch ich wurde so schon aus dem Lager der SPD, die sich selbst als Retter der Demokratie sehen, betitelt. Die Meinung in Deutschland ist längst nicht mehr frei! Der Absturz in eine Meinungsdiktatur ist nicht mehr weit.
Aber wäre es mit einer Bundes- oder Landesregierung unter der Führung der CDU besser? Sicher nicht! Die letzte Sitzung des Gifhorner Kreistages hat deutlich gezeigt, dass sich im Notfall CDU und SPD gegenseitig decken um die Macht zu erhalten. In Anträgen formulierte Themen, die nicht von diesem Lager stammen, sind größtenteils chancenlos. Der Inhalt spielt, wenn überhaupt, nur eine untergeordnete Rolle. Oft hat man den Eindruck, dass die Anträge nicht einmal richtig durchgelesen werden. Die Bereitschaft, sich auf ein Thema einzulassen, fehlt meistens.
Es wird in Deutschland wieder Zeit für eine bürgernahe Politik. In allen Ebenen - von der Kommune bis zum Bund. Neuwahlen sind längst überfällig, wenn die Partei des Bundeskanzlers nur noch 13,9 Prozent der Wählerstimmen gewinnen kann. Besonders dann, wenn der Bundeskanzler von fast jedem Wahlplakat gelächelt hat. Es wird aber wieder an dem Willen scheitern, da die Macht auf dem Spiel steht. Gut, dass es auf kommunaler Ebene mit der B.I.G. eine sehr attraktive und sehr gut wählbare Alternative für die Interessen der Bürger gibt.
Andreas Kautzsch
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