Geburtenzahl 2023 auf Rekordtief
Ausreißer oder sind die wirtschaftlich schwierigen Zeiten schuld? Die Geburtenzahl in der Gemeinde Sassenburg lag im Jahr 2023 mit nur 92 Geburten auf einem Rekordtief und weit unter dem langjährigen Mittel von 137 Kindern. Können jetzt alle Bemühungen zum Ausbau der Kinder- und Schulbetreuung ausgesetzt werden? Nein!
Da die Gemeinde und die Bevölkerungszahlen wachsen, werden in den nächsten Jahren weitere Kinder beispielsweise durch Zuzug und Zuwanderung hinzu kommen, bis der Jahrgang 2023 eingeschult wird. Auch wenn die Kinderzahl im Jahrgang 2023 gering bleiben würde, kommt es nur zur einer Entspannung, sodass die zahlreichen Überbelegungen und Provisorien in den Einrichtungen übergangsweise nicht genutzt werden müssten. Die zahlreichen Provisorien haben der Gemeinde richtig viel Geld gekostet, was auch mit ein Grund für die finanzielle Schieflage der Gemeinde ist. In fast jeder Einrichtung werden Notgruppen in Containerbauten, Essensräumen, Bewegungsräumen etc. oder in längst ungeeigneten Gebäuden untergebracht, die für eine Kinderbetreuung seit Jahren nicht mehr genutzt werden sollten.
Weil sich in der Vergangenheit CDU/SPD trotz vieler Warnungen geweigert haben, die Kinder- und Schulbetreuung bedarfsgerecht auszubauen, muss im nächsten Jahr der Betrieb des Schulkindergartens an der Herman-Löns-Schule in Grußendorf min. für ein Jahr ausgesetzt werden. An der Schule steht kein Raum mehr zur Verfügung, der den Schulkindergarten aufnehmen kann. Alle zur Verfügung stehenden Räume werden bereits als Klassenräume genutzt. Ebenfalls wurden bereits die Fachunterrichtsräume - in allen drei Grundschulen - in allgemeine Klassenräume umgewandelt. Unterricht findet in Räumen statt, die nicht als Unterrichtsräume geeignet sind.
Die aktuelle Raumnot in der Kinder- und Schulbetreuung ist somit wieder ein hausgemachtes Sassenburger Problem, was die Sassenburger Politik und Verwaltung direkt zu verantworten haben. Bemühungen unserer Wählergemeinschaft zum Ausbau der Kinder- und Schulbetreuung und deren Priorisierung wurden in der Vergangenheit belächelt. Auch jetzt beim Ausbau der Einrichtungen in Richtung Ganztagsbetreuung geht es, wenn überhaupt, nur im Schneckentempo voran. Laut Anfrage in der letzten Sitzung des Schulausschusses läuft erst die "Vorplanung zur Architektenfindung". Es ist kaum noch realistisch, dass die Grundschulen im August 2026 startklar sind.
Ab dem 01. August 2026 haben alle Erstklässler in Niedersachsen einen Rechtsanspruch auf täglich acht Stunden Unterricht und Betreuung in der Schule.
Symbolbild pixabay.com