"Heideweg": Anliegerbeteiligung 6,77 €/m² je Grundstücksfläche
Seit Februar 2020 kennt die Gemeindeverwaltung die Zahlen, hat diese trotz mehrfacher Nachfrage weder in der Sitzung des Bau- noch des Verwaltungsausschusses vorgestellt. Erst wenige Stunden vor der Sitzung des Gemeinderates am 17. September 2020 ist die Berechnung an die Ratsmitglieder verteilt worden. Einfluss auf die Entscheidung des Gemeinderates dürfte die Berechnung damit nicht mehr gehabt haben. Trotz unvollständiger Informationen hat die SPD/CDU-Mehrheitsgruppe Beschlüsse für eine erneute Antragstellung gefasst.
In der Berechnung ohne die Kosten für den barrierefreien Ausbau der Bushaltestellen geht man jetzt von Gesamtkosten in Höhe von rund 1,353 Millionen Euro aus. Die Kosten sind durch die Förderbedingungen und die speziellen Anforderungen an den Ausbau explodiert. Trotz möglicher Förderung würde sich daraus eine Anliegerbeteiligung von gerundet 6,77 Euro pro Quadratmeter Grundstückfläche ergeben. Die Anliegerbeteiligung bleibt aufgrund der Kostenexplosion auf dem gleichen Niveau wie ohne Förderung aus der Dorfentwicklung.
Straßenbeleuchtung schon einmal abgerechnet
Trotz des Umstandes, dass der Ausbau des "Heideweges" in Grußendorf die Verwaltung und Politik viele Jahre beschäftigt, hat die Gemeindeverwaltung keinen Über- und Durchblick. Erst durch die Aufklärungsarbeit der Anlieger wurde bekannt, dass in Teilbereichen für die Straßenbeleuchtung bereits im Jahr 1983 Erschließungsbeiträge durch die Anlieger gezahlt wurden.
In den Bauabschitten I und III darf daher definitiv nicht nach Erschließungssatzung abgerechnet werden. In den Kostenberechnungen ist daher berücksichtigt, dass die Kosten für die neue Straßenbeleuchtung im Verhältnis 75% für die Anlieger und 25% für die Gemeinde aufgeteilt werden sollen. Die völlig intakte Straßenbeleuchtung muss nur erneuert werden, weil diese den Förderbedingungen nicht entspricht.
Antrag bereits zweimal abgelehnt
Der Förderantrag im Rahmen der Dorfentwicklung für den Ausbau des "Heideweges" wurde bereits zweimal abgelehnt, weil der "Heideweg" eine zu geringe Punktzahl erreicht hatte. Trotz extrem kostenintensiver Sondermaßnahem sind die Chance auch für den dritten Anlauf eher gering.
Um die Punktzahl und damit die Chancen nach oben zu treiben, musste die beschauliche, und eigentlich für die dörfliche Verkehrsinfrastruktur unbedeutende, Anliegerstraße in das Fahrradwegenetz der Gemeinde aufgenommen und beispielweise die Errichtung von Rastplätzen eingeplant werden.
Abschaffung der Ausbaubeiträge gefordert
Unsere Wählergemeinschaft setzt sich seit längerem für die Abschaffung der Straßenausbaubeträge ein. Wir hatten bereits rechnerisch nachgewiesen, dass eine Abschaffung finanziell möglich ist. Die Abschaffung ist bisher immer am Widerstand der SPD/CDU-Mehrheitsgruppe gescheitert.
Zuletzt hatte das Grußendorder Ratsmitglied Jörg Heuer (SPD) für die SPD-Fraktion beantragt, unseren Antrag zur Abschaffung der Straßenausbaubeiträge in der Gemeinde Sassenburg von der Tagesordnung zu nehmen.
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