Montag, 2. Dez. 24
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ID 3 weg - Gewer­be­steu­er­ein­nah­men auch weg?

Ab April 2024 soll­ten eigent­lich in dem Mon­tage- und Logis­tik­zen­trum der Wolfs­bur­ger Schnelle­cke Gruppe in Tri­an­gel Ach­sen für die Pro­duk­tion des ID 3 im Werk Wolfs­burg vor­mon­tiert und Just-in-time ange­lie­fert wer­den. Nach einem Medi­en­be­richt der Wolfs­bur­ger Nach­rich­ten / Braun­schwei­ger Zei­tung wurde die Ver­la­ge­rung der Pro­duk­tion des ID 3 von Zwi­ckau nach Wolfs­burg gestoppt. Auf­grund der schlech­ten Nach­frage nach E-Autos, ins­be­son­dere des Modells ID 3, soll die Pro­duk­tion bis zum Aus­lauf des Modells aus­schließ­lich in Zwi­ckau stattfinden.

Bereits Anfang Februar 2024 hatte der Volks­wa­gen Kon­zern mit­ge­teilt, dass der Anlauf des ID 3 im Werk Wolfs­burg vom Früh­jahr auf den Som­mer 2024 ver­scho­ben wer­den musste. Die Nach­richt dürfte eher für ein Auf­at­men auf den Bau­stel­len im Sas­sen­bur­ger Gewer­be­ge­biet Rohr­wie­sen gesorgt haben. Auf­grund des Win­ters und des Hoch­was­sers sind ins­be­son­dere die Infra­struk­tur­maß­nah­men meh­rere Monate im Rück­stand. Den­noch kommt die Nach­richt über das völ­lige Aus etwas über­ra­schend, aber auf­grund der wirt­schaft­li­chen Lage in Deutsch­land erwart­bar. Die aktu­elle Bun­des­re­gie­rung hat mit vie­len umstrit­te­nen Maß­nah­men und Geset­zen die Rah­men­be­din­gun­gen der gesam­ten Wirt­schaft stark ver­schlech­tert. Das plötz­li­che Ende der E-Auto För­de­rung hat zum Umden­ken von Volks­wa­gen sicher gro­ßen Ein­fluss gehabt.

Wel­che Aus­wir­kun­gen wird die Ent­schei­dung Volks­wa­gen auf die Gemeinde Sas­sen­burg haben? Die erhoff­ten Ein­nah­men aus der Gewer­be­steuer wer­den erst deut­lich spä­ter in die klamme Kasse der Gemeinde flie­ßen. Wie­viel und wann Gel­der flie­ßen wer­den, ist stark von der Nut­zung der Halle abhän­gig. Um so höher die Wert­schöp­fung und der Per­so­nal­ein­satz, um so mehr Ein­nah­men aus der Gewer­be­steuer kann die Gemeinde Sas­sen­burg erwar­ten. Das nächste E-Fahr­zeug soll nach dem Medi­en­be­richt erst im Jahr 2026/27 in Wolfs­burg anlaufen.

Wird die Halle zukünf­tig oder über­gangs­weise nur als Lager­halle ohne Zusam­men­hang mit einer Pro­duk­tion oder aus­schließ­lich als Umschlag- und Logis­tik­zen­trum genutzt, dürf­ten die Ein­nah­men weit hin­ter den Erwar­tun­gen eini­ger Poli­ti­ker, die schon von meh­re­ren Mil­lio­nen Euro im Jahr geträumt hat­ten, zurück­lie­gen. Auch ein Rück­fluss der getä­tig­ten Inves­ti­tion in die Infra­struk­tur dürfte viel spä­ter ein­set­zen und viele län­ger dau­ern. Von der ursprüng­lich fest ange­peil­ten schwar­zen Null für die Gemeinde ist mitt­ler­weile eine sie­ben­stel­lige rote Zahl gewor­den. Min. 1,5 bis 2 Mil­lio­nen Euro muss die Gemeinde u.a. in den Kreis­ver­kehrs­platz an der Ein­mün­dung der K 93 von/zur L 289, die Ver­brei­tung der Fahr­bahn der K 93 und den Brü­cken­neu­bau inves­tie­ren. Ursprüng­lich waren bis zu 900 LKW-Bewe­gun­gen am Tag vor­ge­se­hen, was zu Unmut der Anlie­ger in Dan­nen­büt­tel geführt hatte. Eine schrift­li­che Bestä­ti­gung der Ver­spre­chun­gen, dass der Schwer­last­ver­kehr über die K114, Ost­tan­gente Gif­horn, geführt wird, hat es bis heute nicht gegeben. 

Bild­nach­weis © B.I.G.-Sassenburg

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