Keine Zukunft für die "Schule der Zukunft"?
Begeht die Kreispolitik einen weiteren schweren Fehler? Eigentlich sollte am Freitag, den 20. September 2025 die Anerkennung der "Schule der Zukunft" der Gifhorner Lebenshilfe als offizielle Förderschule geistige Entwicklung (GE) gefeiert werden. Doch die Freude wurde erheblich durch Zukunftsängste getrübt, obwohl die Schule schon 25 Jahre besteht.
Unklar ist, ob der Landkreis Gifhorn die Schule mit 14 Klassen in Gifhorn und 5 Klassen in der Außenstelle in Wittingen weiter unterstützt. Betroffen sind 140 Schüler mit teils sehr schweren Erkrankungen und Einschränkungen sowie 60 Mitarbeiter. Laut Lebenshilfe-Geschäftsführerin Frau Dr. Tanja Heitling ist noch in diesem Jahr eine Entscheidung durch den Kreistag erforderlich. Kommt kein positives Votum, wird die Schule in Gifhorn im Sommer 2026 geschlossen. Ein Jahr später der Standort in Wittingen, der noch als Tagesbildungsstätte betrieben wird.
Hintergrund für die mittlerweile heftige Auseinandersetzung: Es geht um einen jährlichen Zuschuss zum der Betrieb der "Schule der Zukunft" in Höhe von jährlich 1,5 Millionen Euro. Um zukunftssicher planen zu können für die nächsten 12 Jahre. Zusammen mit einen Eigenanteil in Höhe von 430.000 Euro der Lebenshilfe, würde der Betrieb dann nur ein "schwarze Null" erwirtschaften.
Kommt es zu keiner Einigung, müsste der Landkreis Gifhorn für viele Millionen Euro Baukosten, die erst vor kurzem offiziell eröffnete Förderschule in Meinersen erweitern. Zusätzlich müsste bis zu Fertigstellung ab Sommer 2026 eine teure Übergangslösung gefunden werden.
Kommentar Andreas Kautzsch

Meine Zustimmung hat die Lebenshilfe! Ich werde als Kreistagsabgeordneter für den geforderten Zuschuss und damit für den Erhalt der "Schule der Zukunft" stimmen.
Die "Schule der Zukunft" ist ein sichtbares Zeichen für moderne Pädagogik, für innovative Lernkonzepte und für ein Umfeld, in dem Kinder und Jugendliche trotz ihrer schweren Krankheiten und Einschränkungen nicht nur Wissen erwerben, sondern auch Selbstvertrauen, Freude und Mut für ihren Lebensweg entwickeln können. Für viele Schüler ist die "Schule der Zukunft" ein Wohlfühlort oder sogar ein "Zuhause" geworden.
Die Lebenshilfe Gifhorn hat in den vergangenen Jahren immer wieder ihre Kompetenz bewiesen, ein Ort der Gemeinschaft und der Förderung zu sein. Mit großer Berufung, Herzblut und Professionalität setzt sie sich dafür ein, dass jeder Mensch – unabhängig von seinen individuellen Voraussetzungen – die Chance erhält, seine Talente zu entfalten und seinen Platz in unserer Gesellschaft zu finden.
Allein die Debatte in einem Land mit den höchsten Steuereinnahmen ist unwürdig!
Kreistagabgeordneter
Andreas Kautzsch

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