Ortsrat will DGH jetzt doch behalten
Obwohl das Dorfgemeinschaftshaus (DHG) Grußendorf eigentlich nicht auf der Agenda stand, war es doch das bestimmende Thema der Sitzung des Grußendorfer Ortsrates am 05.09.2019.
Nachdem Ortsbürgermeister Peter Schillberg (SPD) erneut versuchte, den geplatzten 1-Euro-Deal zu rechtfertigen, sagte er aufgebracht "eine öffentliche Ausschreibung… wird es mit mir nicht geben" und das es beabsichtigt wäre, das DGH nicht mehr zu veräußern. Was mag der Grund für diese 180-Grad-Drehung sein, die bei uns nur Kopfschütteln verursacht? Für uns ein Indiz, dass der geplante Verkauf nur unüberlegter Aktionismus und der Neubau einer Bürgerbegegnungsstätte, besonders aufgrund der finanziellen Lage der Gemeinde, völlig unrealistisches Wunschdenken war.
Vielmehr soll das DGH wieder in das Dorfentwicklungsprogramm aufgenommen werden und dafür ein Nutzungskonzept erstellt werden. Es kamen auch wieder Überlegungen auf, die ehemaligen Räume der Sozialstation als Notunterkunft für die Kinderbetreuung, speziell für eine Hortgruppe, zu nutzen. Unabhängig davon soll auf den mehrheitlichen Wunsch des Ortsrates in den Haushalt 2020 der Gemeinde ein Betrag von 350.000 € aufgenommen werden, um dem Gebäude einen neuen Außenanstrich zu verpassen und die Sanitäranlagen zu erneuern. Für uns muss, bevor viel Geld in einzelne Sanierungsmaßnahmen gesteckt wird, das Gesamtkonzept zur langfristigen Nutzung stehen!
90.000 € für die Gehwegsanierung
Ebenfalls soll die Sanierung der Gehwege entlang der "Steingartenstraße", des "Birkenwegs" und der "Lindenstraße" in den Haushalt 2020 der Gemeinde aufgenommen werden. Zunächst war ein Betrag von 120.000 € vorgesehen, der dann auf 90.000 € gekürzt wurde.
Trotz der Kürzung immer noch ein sportlicher Betrag nur für Grußendorf, denn im Jahr 2018 betrug das ganze Budget für alle sechs Ortschaften der Gemeinde auch 90.000 €. Es bleibt daher abzuwarten, inwieweit sich dies auf Gemeindeebene durchsetzen lässt und wie die Finanzierung erfolgen soll. Uns verwundert, dass die dringend benötigen Erweiterungen für die Kinder- und Schulbetreung im SPD geführten Ortsrat kein Thema sind.
Ehrenmal soll verlegt werden
Unabhängig von der weiteren Nutzung des DHG soll das Ehrenmal auf den kirchlichen Friedhof an der "Stüder Straße" verlegt werden. Die Kirchengemeinde erhofft sich durch die Verlegung eine bessere Bewertung (Punkte) im Dorfentwicklungsprogramm. Letztendlich ist die Maßnahme nur dafür gedacht, bessere Chancen für die Umsetzung zu haben und höhere Fördergelder zu erhalten. Für uns bleibt zu hoffen, dass die Kirchengemeinde nicht auf eine Co-Finanzierung der Gemeinde hofft, die wir ablehnen würden.
Bildnachweis: ©B.I.G.-Sassenburg