PV-Anlagen - Durchdachtes Handeln wieder unzulässig
Obwohl wichtige Themen, wie die erste bauplanungsrechtliche Freigabe für Freiflächen-PV-Anlagen auf dem Gebiet der Gemeinde Sassenburg auf der Tagesordnung standen, hat die letzte Sitzung des Bau- und Umweltausschusses wieder einmal die Abgründe der Kommunalpolitik offenbart.
Die sach- und inhaltliche Debatte endete sofort, weil "Schreihälse" der Grünen und der SPD die Koordinationsstelle der Natur- und Umweltschutzverbände im Landkreis Gifhorn als Lobbyisten-Vereinigung bezeichnen. Diese hatte sich in Stellungnahmen kritisch, aber gut begründet, zur Flächenausweisung geäußert. Es zeigt auch wieder eindrucksvoll, dass das ganze Vorhaben nichts mit Umwelt- und Naturschutz und der Erzeugung von "grünem" Strom zu tun hat. Wirtschaftliche Interessen stehen wieder im Vordergrund. Den landwirtschaftlichen Eigentümern der Flächen winken Pachteinnahmen von bis zu 5.000 Euro/ha/Jahr. Beträge, die mit landwirtschaftlicher Tätigkeit nicht zu erwirtschaften sind.
Kritik an rot-grüner Politik ist einfach nicht mehr zulässig! So wird die SPD-Fraktion auch aus diesem Grund nicht mehr zur Erkenntnis gelangen, dass ihr Vorsitzender des Bau- und Umweltausschusses mit der Sitzungsleitung überfordert und mit den Standardregularien nicht vertraut ist.
Aber zu den PV-Anlagen: Auf 85 Hektar meist landwirtschaftlicher Nutz- und Produktionsfläche werden werden auf Mehrheitsbeschluss der Fraktionen von CDU, Grünen und SPD 5 große Freiflächen-Photovoltaik-Anlagen entstehen. Die noch erforderliche Zustimmung des Gemeinderates mit gleichen Mehrheitsverhältnissen ist obligatorisch. Damit können rund 85 MWh (85.000.000 kWh) Strom, der rund 3,7 fache Gesamtverbrauch der Gemeinde Sassenburg, erzeugt werden. Mit der erzeugten Energiemenge, wenn sie permanent zur Verfügung stehen würde, könnte der Gesamtbedarf von rund 20.000 Haushalt gedeckt werden.

- Fläche A (12,38 ha) - befindet sich östlich von Neudorf-Platendorf und nördlich des Gewerbegebietes „Rohrwiesen II“
- Fläche B (15,27 ha) - liegt nordwestlich des Westerbecker Schulzentrums und nördlich der K 93
- Fläche C (31,9 ha) - ist südöstlich von Grußendorf angesiedelt und befindet sich direkt an der Grenze zu der Gemeinde Barwedel
- Fläche D (10,69 ha) und Fläche E (14,18 ha) befinden sich nordöstlich der Ortschaft Dannenbüttel
Unsere Fraktion hat sich sach- und inhaltlich mit dem Thema Freiflächen-PV-Anlagen und den eingegangenen Stellungnahmen befasst. Aus den Stellungnahmen haben wir einen Änderungsantrag formuliert. Mit diesem sollten die kleineren Flächen aus der Planung herausgenommen werden, die ökologisch von Bedeutung sind. Verantwortungsvolles Handeln mit Sinn und Verstand!
Fast alle Fläche werden noch landwirtschaftlich für den Anbau von Getreide, Kartoffeln etc. genutzt und werden dieser jetzt für viele Jahrzehnte entzogen. Bereits vor einem Jahr hatten CDU, Grüne und SPD es abgelehnt, wie alle Kommunen im Umkreis, einheitliche Kriterien zur Ausweisung von Flächen für PV-Anlagen festzulegen.
Unser Änderungsantrag im Detail:
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