Sassenburg kein Vorreiter für Herkunft von Lebensmitteln
In der letzten Sitzung des Gemeinderates wurde unser Antrag für eine Resolution zur Verwendung von tierischen Lebensmitteln aus tiergerechten und nachhaltigen Haltungs- und Erzeugungsbedingungen beraten. Selbstverständlich sollen die Lebensmittel bevorzugt auch aus einer regionalen Erzeugung stammen.
Der Rat der Gemeinde Sassenburg sollte in einer Vorreiterrolle eine Empfehlung aussprechen, dass die Gemeindeverwaltung selbst sowie Vereine und Verbände nur noch tierische Erzeugnisse in Bio- oder Premiumqualität bei ihren Veranstaltungen zum Verzehr anbieten sollen.
Mit den Stimmen der SPD/CDU-Mehrheitsgruppe wurde der Antrag u. a. damit abgelehnt, dass sich nicht alle Bürger die höheren Preise für Bio- und Premiumprodukte leisten könnten. Es sei zwar grundsätzlich richtig, mehr auf Qualität zu achten, aber man wolle die Bürger nicht entmündigen. Zudem könnte die Gemeinde nicht mit guten Beispiel vorangehen, da die Umsetzung der Empfehlung beispielsweise spürbare finanzielle Auswirkungen auf Mittagessen in den Kitas hätte. Wie immer scheint das Hauptargument das liebe Geld zu sein. Aber wen stört es, ob eine Bratwurst 2 € oder 2,50€ kostet? Aber es geht auch anders!
Bio schon Realität
Das mehrfach ausgezeichnete Mensa-Konzept der IGS-Sassenburg zeigt auf, dass für einen täglichen Preis von 3,90 € sehr wohl eine weitestgehende regionale und biologische Ernährung möglich ist. Ein Großteil der verwendeten Rohwaren für das Schulessen stammt aus biologischem Anbau und vieles davon trägt das Label "Bioland-Qualität".
Zusätzlich wird die Verwendung von Rindfleisch grundsätzlich eingeschränkt und Schweinefleisch nur noch in Bio-Qualität verwendet. Ein weiterer dort zu beobachtender Trend ist, dass immer mehr vegetarische oder vegane Gerichte nachgefragt werden.
Antrag voll im Trend
Das unser Antrag voll im Trend liegt, zeigt der aktuelle Ernährungsreport des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. Demnach wünschen 83 Prozent der Verbraucher eine regionale Herkunft der Lebensmittel.
Auch die Bedingungen, unter denen Lebensmittel hergestellt werden, spielen für rund 50 Prozent der Verbraucher eine wichtige Rolle. Verstärkt wird beim Einkauf darauf geachtet, dass die Produkte aus fairem Handel und tierwohlgerechter Haltung stammen.
Der Ernährungsreport:
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